Montag, Februar 27, 2006

MIX06: Geht Microsoft neue Wege?

In drei Wochen startet in Las Vegas die Mix06, die 72 Stunden Konverenz für Web Entwickler, Designer und Business Leader. Microsoft wird an der Konverenz die letzten Neuheiten über den Internet Explorer 7 (IE7), Windows Media, Windows Live!, Windows Media Center & Xbox 360 und über "Atlas", Microsoft's neues AJAX Framework präsentieren. Zu den Referenten gehören neben führenden Köpfen von Microsoft Amazon und eBay sowie Tim O'Reilly von O'Reilly Media.

Insgesamt scheint mir die Konferenz sehr spannend und ich erhoffe mir dank der vielen Non-Microsoft Referenten eine objektive Betrachung der neuen Web Technologien von Microsoft.

Tags: MIX06, Microsoft

Donnerstag, Februar 16, 2006

Microsoft Office Sharepoint Server 2007

Nachdem Microsoft heute die offizielle Namensgebung der neuen, bisher unter dem Namen "Office 12" bekannten, Office-Suite bekanngegeben hat, möchte ich ein wenig auf eines der neuen Server-Produkte des neuen Office eingehen.

Neben sieben neuen und verbesserten Office Editionen mit Word, Excel, etc. wird das neue Office System fünf neue Server-Programme enthalten. Microsoft konzentriert sich auf Server-Seite auf vereinfachte Kommunikation und Zusammenarbeit, optimierte und integrierte Geschäftsprozesse sowie Enterprise Content Management. Microsoft Office 2007 wird Ende dieses Jahres erhältlich sein.

  • Office SharePoint Server 2007 vereinigt Portal- und Content-Management sowie den Zugang zu Geschäftsinformationen und -prozessen. Damit können Kunden effektiver zusammenarbeiten, Inhalte über branchenübliche Anwendungen hinaus kontrollieren und damit fundiertere Entscheidungen treffen.
  • Microsoft Office Project Server 2007, Microsoft Office Project Portfolio Server 2007 und Microsoft Office Forms Server 2007 bieten Lösungen für Projekt- und Portfolio-Management sowie die Verwaltung elektronischer Formulare.
  • Microsoft Office Groove Server 2007 bietet zentralisierte Verwaltung, Datenweitergabe und Datenintegration für die unternehmensweite Implementierung von Microsoft Office Groove 2007. Für kleinere Installationen bieten Microsoft Office Groove Enterprise Services kosteneffiziente Dienste für Verwaltung und Datenweitergabe.

Insbesondere spannend ist die Zusammenlegung von Content Management Server (CMS) und Sharepoint Portal Server zum neuen Office Sharepoint Server 2007. Ein recht ausführlicher Artikel von Gerhard Schobbe (Group Program Manager CMS Team) zeigt die Überlegungen und Vorteile der Zusammenlegung auf. Durch die Zusammenlegung bietet das neue Produkt im Vergleich zum alten CMS standardmässig einige neue Funktionalitäten wie ein Security API, deutlich erhöhte Skalierbarkeit, Versionierung und Rollback, Search, flexiblere Authentifizierung, bessere Workflows, verbesserte Content Deployment Werkzeuge und den Wegfall von Client-seitigen Installationen für den Editor und Site Manager.

Mehr Informationen darüber wie Webseiten mit dem neuen Office Sharepoint Server 2007 aufgebaut sind, liefert ein weiterer Artikel auf dem Sharepoint Team Blog. Für bestehende CMS Nutzer ist bestimmt auch wichtig, dass die Migration der Daten zu 100% automatisiert und die Migration des Codes und der Templates durch Werkzeuge unterstützt, aber manuell durchgeführt werden kann.

Hinweis: Sämtliche von mir aufgeführten Informationen habe ich in öffentlich zugänglichen Quellen recherchiert. Da mein Arbeitgeber als einer der weltweit auserwählten Partner seit letzten November bei der Technical Beta mitmacht, musste ich ein NDA (Non-Disclosure Agreement) unterschreiben. In diesem NDA habe ich mich zur Geheimhaltung sämtlicher nicht öffentlich zugänglicher Informationen verpflichtet.

Tags: Office 2007 Sharepoint, Office 2007, Content Management Server, Sharepoint

Mittwoch, Februar 15, 2006

Willkommen in der (Statistik-)Wüste der Online-Werbung

Während der Anteil der Online-Werbung am Gesamtwerbekuchen in den umliegenden Ländern bei 4% und mehr liegt, feiern wir in der Schweiz die Erreichung der 1% Marke. Gemäss den allseits publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland (AIS) der WEMF betrugen die letztjährigen Ausgaben für Onlinewerbung in der Schweiz insgesamt 38,8 Mio. oder 1,06% des Gesamtwerbeumsatzes von 3,638 Mrd. Franken.

Die aktuellen Zahlen aus Deutschland sehen im Vergleich dazu ganz anders aus! Online-Werbung ist eine der wachstumsstärksten Branchen der deutschen Wirtschaft. Ein Vergleich mit den anderen Mediengattungen Funk, Print und Plakat, in denen die Werbewirtschaft 2005 um rund fünf Prozent wuchs, belegt die explosionsartige Entwicklung. Als wesentliche Gründe führen die Experten die zunehmende Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse, die zunehmende Nutzungsintensität und die steigende Akzeptanz des Online-Kaufs an. Am Werbekuchen hält das Medium Internet trotzdem erst noch 4,4 Prozent.

Zunehmende Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse: Die Schweiz ist bereits recht gut mit Breitbandanschlüssen versorgt. Die offiziellen Zahlen besagen, dass Ende 2004 15,7 Prozent der Schweizer Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügten, Mitte 2005 besaß rund ein Fünftel der Schweizer einen Breitband-Anschluss. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz der Comcom zufolge Ende des dritten Quartals 2004 an dritter Stelle nach den Niederlanden und Dänemark und deutlcih vor Deutschland.

Zunehmende Nutzungsintensität: Nach der Zahlen der MA-Net vom August 2005 (PDF) nutzen im ersten Halbjahr 2005 68 Prozent der Schweizer ab 14 Jahren das Internet, davon 3'180'000 (56%) Personen regelmässig. Laut der ARD/ZDF Online-Studie vom August 2005 nutzen 58 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren das Internet. Also auch hier liegt die Schweiz vor Deutschland.

Steigende Akzeptanz des Online-Kaufs: Einzig Online-Shopping ist unter deutschen Internetnutzern so weit verbreitet wie nirgendwo sonst in Europa. Dies hat die von der EIAA (European Interactive Advertising Association), dem Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter, in Auftrag gegebene Studie "Mediascope Europe" ergeben. 80 Prozent der deutschen Internetnutzer kauften demnach im relevanten Zeitraum eines halben Jahres online ein. Im europäischen Durchschnitt nutzten dagegen nur 66 Prozent der User das Internet zum Einkaufen. Über ein Drittel der deutschen Internetnutzer (35 Prozent) kaufte der Studie zufolge im relevanten Zeitraum von sechs Monaten bis zu fünf Mal online ein, ein weiteres Drittel (38 Prozent) tätigte sogar zwischen sechs und 30 Einkäufe online. Die Zahl der regelmässigen Onlinekäufer (73%) kann als Vergleich verwendet werden, in der Schweiz haben im Monat Dezember 56,8 Prozent aller Internetnutzer Seiten von E-Commerce-Anbietern gekauft. Mit der Nutzungsintensität hochgerechnet nutzen 42.3 Prozent der Deutschen und 38.6% der Schweizer Bevölkerung regelmässig Online-Shopping. Hier hat Deutschland wie auch innerhalb von Europa die Nase vorn.

Warum der Anteil der Online-Werbung in Deutschland 4x höher ist als der Anteil der in der Schweiz publizierten Zahlen des AIS wird bei genauerer Betrachtung klar: Im einzelnen haben die Werbetreibenden in 2005 in Deutschland 535 Millionen Euro für 'klassische Online-Werbung' ausgegeben (plus 39 Prozent), das stärkste Wachstum verzeichnete die Kategorie 'Suchwort-Vermarktung' mit einem Plus von 123 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 245 Millionen Euro. Auf 'Affiliate/Semiprof. Vermarktung' entfielen 105 Millionen Euro (plus 75 Prozent). Eine Tendenz die auch in 2006 anhalten soll: Wobei sich der Wert-Anteil an der Suchwort-Vermarktung auf 440 Millionen Euro steigern soll (plus 80 Prozent). Die Gesamtsumme von 885 Millionen Euro der Online Werbung in Deutschland errechnet sich aus 27.8 Prozent Suchmaschinen-Marketing, 11.6 Prozent Affiliate Marketing und 60.4 Prozent für klassische Online-Werbung. Auch in Deutschland fehlen im Gegensatz zu US-Statistiken die Umsätze für Online-Kleinanzeigen noch. Bei den publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland (AIS) der WEMF fehlen die Ausgaben für Affiliate- und Suchmaschinenwerbung sowie Classifieds (Online-Kleinanzeigen) komplett.

Insgesamt schätzen die Analysten für den gesamten Online-Werbemarkt in 2006 ein Wachstum von 46 Prozent. Damit soll in 2006 erstmals die Milliarden-Grenze geknackt werden. "Berücksichtigt man zusätzlich auch Umsätze mit Online-Kleinanzeigen, wie etwa in den US-Statistiken üblich, dann rückt sogar die Umsatzschwelle von zwei Milliarden in eine realistische Nähe", erklärt OVK-Koordinator Bernd Hennig.

Wir haben in der Schweiz aufgrund unserer Nutzungsintensität und der Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse eine einzigartige Ausgangslage für Online-Werbung. Doch leider besteht offensichtlich kein Interesse daran, richtige und komplette Zahlen für die Online-Werbung zu ermitteln. Auch das Projekt "Neue Internetforschung Schweiz" kommt nicht wirklich vom Fleck. Böse Zungen behaupten ja, das erste Budgetrahmen des Projektes habe schon fast die Dimensionen der letztjährigen Ausgaben für Onlinewerbung erreicht. Ob dies stimmt weiss ich nicht, ich weiss aber dass die publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland nicht stimmen.

Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung

Montag, Februar 13, 2006

Gutes Wachstum des Schweizer Online-Handels

Auf Swissinfo habe ich die aktuellsten Zahlen der Schweizer E-Commerce Anbieter gefunden.

Insgesamt haben im Dezember 2005 über 2,03 Mio. Personen ein- oder mehrmals eine der Schweizer E-Commerce-Seiten besucht, dies bedeutet eine Steigerung von 24,5 Prozent gegenüber dem Dezember 2004. Somit haben 56,8 Prozent aller am Computer aktiven Personen im Dezember Seiten von E-Commerce-Anbietern besucht. Auch die auf den Seiten verbrachte Zeit ist laut den Erhebungen gestiegen: Durchschnittlich hätten die Besucher im Dezember eine Stunde und 49 Minuten (+31,7 %) auf den E-Commerce-Seiten verbracht.

Im gesamten Schweizer Versandhandel hat sich der Anteil der Internet-Bestellungen gemäss dem Fachverband verdoppelt und Ende 2005 die Marke von 20 Prozent überschritten.

Tags: E-Commerce, Versandhandel, Schweiz

Donnerstag, Februar 09, 2006

Online Games: Wem gehören Schwert und Held?

Das deutsche Spieler-Portal 4players.de hat einen interessanten Artikel über den Handel mit virtuellen Gegenständen in Online Spielen veröffentlicht. Der Umsatz mit virtuellen Gegenständen von Massive(ly) Multiplayer Online Role-Playing Games (MMORPG) (zu deutsch Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) soll laut Schätzungen (Hochrechnung aus Verkäufen über eBay usw.) in den Jahren 2003/04 weltweit bei 300 Millionen Dollar gelegen sein. Diese Umsätze dürften im letzten Jahr durch den grossen Erfolg von World of Warcraft, welches seit dem Start im November 2004 über 5 Millionen Spieler gewonnen hat, noch einmal massiv zugelegt haben.

Unglaublich, wenn man bedenkt dass dies nicht etwa Umsatz der Spielehersteller ist, sondern Umsatz den Spieler mit dem Verkauf von virtuellen Gegenständen oder Charakteren an andere Spieler gemacht haben. Doch der Handel mit virtuellen Items oder gar ganzen Spielecharakteren aus World of Warcraft & Co. ist eine heikle Sache. Die populärste Diskussion dreht sich darum, wem denn eigentlich die Items und Charaktere "gehören". Dem Entwickler? Dem Betreiber? Dem Spieler? Ein weiterer Artikel des deutschen Juristen Dr. Andreas Lober liefert dazu Informationen:

Einige Hersteller versuchen, dieses Treiben der Spieler in ihren Nutzungsbedingungen zu unterbinden. Ob das geht, ist juristisch durchaus zweifelhaft. Die Nutzungsbedingungen müssen klar formuliert sein und dürfen keine überraschenden Klauseln enthalten. Selbst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, könnte aber ein Verbot des Verkaufs gegen Wettbewerbsrecht verstossen. Jedenfalls das Verbot, das Spiel samt Account zu verkaufen, dürfte immer nichtig sein. Wenn der Spieler im Laden ein Game erwirbt, ist das ein Kaufvertrag. Und was legal gekauft wurde, darf man auch weiterverkaufen. Da sich weder deutsche noch schweizer Gerichte bisher nicht mit Fragen des Verbots des Item-Handels befassen mussten, bleibt dies weiterhin eine Grauzone.

Tags: Gaming, Online Games, World of Warcraft, virtuelle Gegenstände

Mittwoch, Februar 08, 2006

Lasst uns die Online Werbung weiter totschweigen!

In meinem Beitrag vom 25. Januar äusserte ich mich ja bereits sehr kritisch zu den Zahlen des veröffentlichten Advertising Index Switzerland AIS der WEMF. Gemäss den veröffentlichten AIS-Zahlen der WEMF betrugen die Ausgaben für Onlinewerbung im 2005 insgesamt 38,8 Mio und alle feiern nun fröhlich die Überschreitung der 1% Marke der Onlinewerbung am gesamten Werbekuchen.

Offensichtlich hinterfrägt ausser Andreas Göldi und mir niemand wirklich die Qualität dieser Angaben und alle verwenden die genannten Zahlen ungesehen weiter. Dass diese Zahlen nur die klassische Onlinewerbung berücksichtigen, also nur die Bannerwerbung, scheint nicht wichtig zu sein.

Die Ausgaben für Affiliate- und Suchmaschinenwerbung (z.B. Google AdWords und Google AdSense oder Yahoo! Overture) sowie Classifieds fehlen komplett. Allein der Umsatz von Google ausserhalb der USA betrug im 2005 insgesamt 2'394,2 Millionen Dollar. Doch diese Anbieter sind wohl für die WEMF nicht wichtig genug. Nach eigenen Angaben will die WEMF uns ja verlässliche Zahlen liefern:
Ziel der Werbeaufwandstatistik AIS Advertising Index Switzerland ist, der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten.
Das Ziel des AIS ist bestimmt erstrebenswert, doch der Weg bis zu verlässlichen Werbeumsätzen in der Onlinewerbung ist für die WEMF noch sehr, sehr weit.

Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung

Dienstag, Februar 07, 2006

Der Weblog Trend

Gestern hat Technorati interessante Zahlen zur Entwicklung der Blogosphere veröffentlicht. Technorati registriert mittlerweile 27.2 Millionen Weblogs und hat über die letzten 36 Monate, wobei sich die Anzahl der Weblogs im Durchschnitt alle fünfeinhalb Monate verdoppelt.

Die sogenannte Blogosphere (die Gesamtheit der Weblogs) ist in den letzten drei Jahren um das 60-fache gewachsen. Momentan entstehen rund 75'000 Weblogs pro Tag und etwa 1.2 Millionen Posts pro Tag. Bei dieser gewaltigen Konkurrenz möchte mich deshalb für Ihre Aufmerksamkeit und Ihren Besuch auf meinem Blog bedanken, Sie hatten ja über 50'000 Artikel zur Auswahl, die stündlich neu entstehen.

Mein Blog steht 1.5 Monate nach Start laut Technorati auf Rang 381,906 (11 links from 7 sites), BloggingTom ist als einer der erfolgreichsten Schweizer Blogs auf Rang 7010. Was als "online Tagebuch" vermeintlich exhibitionistisch veranlagter Menschen begann, ist inzwischen zu einem gewaltigen Trend geworden - mit nicht zu verachtenden Möglichkeiten.

Tags: Technorati, Blogosphere