Spitzenreiter bei den Werbeausgaben hatte auch im Jahr 2005 die Konsumgüterindustrie, welche mit 768 Mio. Franken 0,8 Prozent mehr ausgab als im Vorjahr. Die Werbeausgaben deutlich gesteigert haben Dienstleitungsbetriebe (plus 53,1 Prozent auf 45,4 Mio.), Finanzdienstleister (plus 21,9 Prozent auf 272,7 Mio.) und Verwaltung (plus 14,2 Prozent auf 94,4 Mio.). Weniger in Werbung investiert haben die Medien (minus 14,1 Prozent auf 97,9 Mio.) , Bürobedarf (minus 12,4 Prozent auf 66,5 Mio.) und KMU (minus 8 Prozent auf 105,2 Mio.).
Als Online-Profi haben mich natürlich vor allem die Ausgaben für Online Werbung interessiert. Gemäss den AIS-Zahlen von WEMF betrugen die Ausgaben für Onlinewerbung insgesamt 38,8 Mio. Franken, was etwa einem Prozent der Gesamtausgaben entspricht. Irgendwie werde ich misstrauisch, wird wirklich nur so wenig für Online-Werbung augegeben?
Es muss wohl so sein, denn auf der AIS Seite von WEMF lese ich: "Ziel der Werbeaufwandstatistik AIS Advertising Index Switzerland ist, der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten." Also sind die gelieferten Daten für Online Werbung verlässlich. "Mit AIS lässt sich die Werbetätigkeit ganzer Branchen oder einzelner Konkurrenzfirmen detailliert nach beworbenen Produkten, Werbemitteln, zeitlichem Ablauf und den aufgewendeten Budgets analysieren - eine unverzichtbare Basis für Konkurrenzanalysen sowie Marketing-, Verkaufs- und Werbestrategen". Aber wer liefert denn nun die Daten zu den Ausgaben für Online Werbung? Nach etwas suchen werde ich fündig:
Ahja, aufgrund dieser Werbeträger ermittelt die WEMF also die Relevanz der Online Werbung, welche dann als Referenz für die Planung des Mediamix einer Branche dienen sollen? Und wo bitte sind die Werbeausgaben für in der Schweiz geschaltete Anzeigen von Google Adwords, Yahoo! Overture und all den anderen? Sind die aufgelisteten Werbeträger eigentlich relevant genug um der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten? Ich bezweifle dies stark!
Wenn solche Zahlen verlässliche Daten für die Online Medien repräsentieren sollen bringt es auch nichts, wenn web2com stolz auf ihrer Website verkündet:
Jörg Eugster schreibt es auf Online Marketing Report Schweiz treffend.Die konstante und positive Entwicklung der Online-Investitionen 2005 zeigt auf, dass die Online-Werbung für immer mehr Unternehmen zu einer Selbstverständlichkeit in ihrer Kampagnenplanung geworden ist. Die positiven Meldungen rund um das Thema Online-Werbung häufen sich weltweit. Diverse Studien zeigen ausserdem: Die Einbindung von Online erhöht die Wirkung einer klassischen Kampagne, selbst bei gleich bleibendem Budget. Grund genug, um sich auf ein spannendes Online-Jahr 2006 zu freuen.
Meine Prognose: Print wird immer mehr und schneller verlieren. Online wird immer mehr und schneller zulegen. Das aber erst, wenn dieses Missverhältnis von den
Werbeagenturen und Werbeauftraggebern endlich bemerkt und danach gehandelt wird. Das dürfte aber in der zuweilen doch leider etwas träge gewordenen Schweiz noch etwas dauern.
Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung
1 Kommentar:
ciao gian-franco
finde deine gedanken zur veröffentlichten statistik nur richtig und würde diese sofort unterschreiben. die ausgaben von adwords werden die hier in der studie herbeigezogenen daten bei weitem übertreffen. ich gehe davon aus dass in der schweiz mehr in adwords inverstiert wird als in den ganzen onlinemarketing mix von adlink und co, welcher in der studie berücksichtigt wurde. bin der meinung die studie ist non sense...
mfg ric
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