Samstag, Dezember 31, 2005

Meine zehn Web-Wünsche für das 2006

Das Jahresende steht vor der Tür und ich will es nicht versäumen, meine Web-Wünsche für das kommende Jahr zu verfassen. Im Hinblick auf einen sinnvolleren Einsatz des Webs wünsche ich mir, dass ich folgende Argumente im Jahr 2006 nicht mehr hören werde:


  1. Microsoft ist im Rückstand und Java ist ja so cool
    Ich gebe es zu, als ich 1996 mein Informatikstudium abschloss war Java wirklich cool. Doch es sind 10 Jahre vergangen und die Zeit ist auch bei Microsoft nicht stehen geblieben. In Amerika, Europa und Asien wird Microsoft .NET bereits mehr genutzt als Java. Oder wie es BusinessWeek im Artikel vom 13. Dezember treffend schreibt: Java? It's So Nineties.

  2. Internet ist ein weiterer Kanal für unsere Imagewerbung
    Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Web Branding und klassischer Imagewerbung: Ich lasse mich gerne durch gute Fernsehwerbung verblüffen doch im Web steht für mich die Nützlichkeit im Vordergrund. Gute Websites stellen Substanz vor Flash! Karin Lange hat im November dazu einen guten Artikel verfasst.

  3. Unsere alte Website reicht noch für ein Jahr
    Keine Website ist besser als eine schlechte Website! Wenn Ihre Website nicht das Ergebnis bringt, das sie bringen soll - fix it or get rid of it! Das allerletzte, was Sie tun sollten, ist den Status Quo erst mal so zu belassen und das Problem zu ignorieren - es schadet dem Image Ihres Unternehmens - und zwar gewaltig!

  4. Ich bin kreativ und meine Website soll es auch sein
    Vielleicht bin ich langweilig, vielleicht werde ich langsam alt. An was es auch liegt, ich gebe es zu: Ich mag schwarze, gut leserliche Schrift auf weissem Hinterngrund! Ich freue mich, wenn ich eine sauber strukturiert Website finde und sehe es nicht als Herausforderung zu erraten, was wohl hinter einem Link oder Navigationspunkt liegen wird. Eine Website ist kein Krimi, bei dem die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten wird.

  5. Online Marketing funktioniert nicht, wir verwenden weiterhin nur klassische Medien
    Laut WEMF (PDF) sind 75% der insgesamt 3'711'000 Deutsch- und Westschweizer Internetnutzer unter der Woche normalerweise abends online. Tagsüber liegt der Anteil bei 62%. Wie schon in den Vorjahren ist die populärste Internetanwendung E-Mail, knapp gefolgt vom Einsatz von Suchmaschinen mit 91%. Dies bedeutet, dass unter der Woche abends über 2 Millionen Schweizer über Google (Marktanteil von über 82%) etwas suchen und dort auch über Keyword Marketing erreicht werden.

  6. Spamming bringt uns weiter als legales Online Marketing
    Als Spam wird der unverlangte, massenhafte Versand von Nachrichten bezeichnet. Diesen Missbrauch bezeichnet man als Spamming und die Täter als Spammer. E-Mail Accounts, Blogs, Suchmaschinen- oder Index-Spamming, unerwünschte Anrufe per VoIP oder unerwünschte SMS. Egal auf welche Art, ich möchte einfach kein Spam mehr erhalten!

  7. Wir hätten gern ein Skip-Intro für unsere Website
    Leider sind sie noch nicht ausgestorben, die oft sinnlosen Skip-Intros. Möchte man den Flash-Film auf der Startseite der Homepage nicht mehr anschauen oder ganz überspringen, gelangt man per Klick auf den Skip-Intro-Button weiter zu den eigentlichen Inhalten. Was wohl 95% aller Besucher bei den meisten Intros machen :)

  8. Unsere IT-Abteilung evaluiert gerade das geeignete CMS
    Irgendwie muss ich bei solchen Argumenten immer an meinen ersten IT-Job als System Manager denken, wo ich an meinem ersten Arbeitstag einen neuen, komplett eingerichteten Systemraum mit nagelneuem IBM AS/400 vorfand und das ERP-System noch evaluiert wurde. Es ist klar, das es bei der zunehmenden Vielfalt von Content Management Systemen schwierig wird zu erkennen, welches CMS am besten für ein Unternehmen geeignet ist. Aber die Anforderungen an ein CMS sollten nicht aus einer technischen Sichtweise definiert werden.

  9. Amerika ist der Mittelpunkt der Web-Welt
    Internet ist global und das bedeutet, dass ein neues Produkt überall gleichzeitig zur Verfügung stehen muss. Warum weltweit führende Firmen wie Google, Yahoo oder Apple dies immer noch nicht hinbekommen, begreife ich wirklich nicht. Oft sind schlecht übersetzte Seiten das höchste der Gefühle, doch ich wünsche mir Web 2.0 Anwendungen die Europa kennen und unterstützen.


  10. E-Commerce macht keinen Sinn, unsere Zielgruppe wird Internet nie verwenden
    Nur durch konsequentes und ganzheitliches Online Marketing lassen sich Erfolge erzielen. E-Commerce steht für Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Verkauf und Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. E-Commerce beinhaltet also die kommerziellen Aktivitäten, die sich zwischen Marktteilnehmern abspielen. Unter Online Kommunikation verstehe ich den Mix der kommunikativen Massnahmen, mit denen ein Unternehmen in - unterschiedlich persönlichen respektive individualisierten - Online-Kontakt zu seinen Zielgruppen und Kunden tritt. Nur zusammengefasst lässt sich ein Erfolg erzielen, man spricht dann von Online Marketing. Oder wie ich immer sage: Tue gutes und lass es andere wissen.

Tags: Web 2006, Java, Website, Online Marketing, E-Commerce, 2006 resolutions

Keine Kommentare: