Montag, Januar 09, 2006

Technik verlangt nach Inhalten

Die grossen Player der Consumer Electronics Show (CES) haben erkannt, dass es wichtig ist für den Kunden ein Gesamtpaket aus Technik und Inhalten zu schnüren. Auf der CES in Las Vegas hat sich die Unterhaltungselektronik-Branche vergangene Woche in bester Laune gezeigt.

Ob PC, Handy oder Fernseher - alle Geräte sollen kommunizieren, damit der Nutzer überall und immer auf seine Daten zugreifen kann. Die vertretenen Hersteller zeigten dabei allesamt, dass Technik auch nach Inhalten verlangt.
"Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen", sagte Sir Howard Stringer, Chef des japanischen Elektronikkonzerns Sony. "Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?"
Mit Stolz gaben Google, Microsoft, Intel und Yahoo! eine beachtliche Reihe von Kooperationen mit TV-Sendern und Medienunternehmen bekannt.Unterstützt wurden sie dabei von einem Staraufgebot aus Hollywood. Dies sollte wohl den Sinneswandel der Hollywood-Studios zeigen, die sich bis dato aus Angst vor Urheberrechts-Verletzungen sträubten ihre Filme Online zu vertreiben.

Dank neuen Technologie-Plattformen wie Intels "Viiv" soll zukünftig die Übertragung von Medien auf kopiergeschützte Wege über das Internet in die Wohn- und Arbeitszimmer bringen.

Film- und Serien-Downloads machen den DVDs, die zuletzt der Umsatzbringer für die Filmbranche waren, zunehmend Konkurrenz. Kurzfristig werden die DVD-Verkäufe sicher noch weiter steigen, aber in Zukunft werden diese zunehmend von Video on Demand bedrängt werden. Die Streitigkeiten rund um das Nachfolgeformat der DVD könnte Video on Demand einen weiteren Vorsprung geben.

Jetzt wo aus Pilotprojekten marktreife Angebote werden hat Video-on-Demand (VoD) überzeugende Vorteile gegenüber der Videothek um die Ecke, denn es gibt weder Probleme mit Öffnungszeiten noch Ärger über den gerade fehlenden Wunschfilm. Der Erfolg von VoD hängt von technisch ausgereiften, benutzerfreundlichen Lösungen ab, die ein umfassendes Angebot mit DVD-Qualität anbieten.

Auch die Stellung von VoD innerhalb der Wertschöpfungskette ist noch offen: Die Inhaber der Rechte an den Inhalten haben kurzfristig kaum Interesse an einer Kannibalisierung ihrer verschiedenen Distributionskanäle und es ist durchaus möglich, dass der VoD-Vertrieb erst nach der Distribution über klassische Videotheken erfolgt.

Tags: Video on Demand, CES

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