Dienstag, Mai 09, 2006

Microsoft auf dem Weg zum Medienunternehmen

Für die Aufholjagt beim lukrativen Geschäft mit Internet-Suchdiensten ist Microsoft gut gerüstet und hat im kommenden Geschäftsjahr (ab Juli 2006) massiv Mittel budgetiert. Der Etat für Suchdienste, Online-Werbung und die Windows Live Serviceplattform soll auf 1,6 Milliarden Dollar steigen.

Mit dem adCenter lanciert Microsoft eine eigene Werbelösung und will unter anderem die Wirksamkeit der Werbeanzeigen verbessern. Um dies zu erreichen, kann Microsoft von den Daten der weltweit rund 250 Millionen Nutzer profitieren, die sich für das Email-Programm Hotmail oder andere MSN-Dienste registriert haben. Bei der Registrierung mussten die Nutzer Daten wie Geschlecht, Alter und Postleitzahl angeben und Microsoft plant, diese Daten mit den bei einer Internetsuche angezeigten Werbeanzeigen zu verknüpfen.


Microsoft liegt bislang weit abgeschlagen auf Platz drei im weltweiten Markt für Internetsuchangebote. Nur jeder zehnte Suchbegriff wird bei Microsoft eingegeben, der Konkurrent Google bearbeitet fast jede zweite Suchanfrage ab und auf Yahoo entfallen 22 Prozent aller Aufträge.

Microsoft hat die Zeichen der Zeit erkannt und befindet sich auf einem Wandel von einem Softwarehersteller zu einem führenden Medienunternehmen.

"Our close partnership with the ad community is extremely important to us as we evolve Microsoft from a software company into the world's largest, most attractive provider of online media through MSN, Windows Live(TM) and adCenter."'

Diese Aussage von Steve Ballmer zeigt, dass Themen wie Web 2.0, Online-Werbung und 'Software as a Servce' die Strategie der kommenden Microsoft-Jahre prägen. So gibt es kaum ein Geschäftsfeld, das Microsoft mit ihren Live-Services nicht besetzen wollen - sei es im Bereich Suche oder Community. Web 2.0-Funktionen stehen ganz oben auf dem Microsoft Schlachtplan, im Zentrum steht der Windows Live Service welcher auf AJAX-Technik basiert.


Die MSN-Sites sollen vor allem redaktionelle News bieten und das Content-Angebot soll extrem stark erweitert werden und mehr Tiefe und Breite bieten. XBox-Live soll sich vor allem an Gamer richten. Dabei wird es auch Multi Massive Online Games geben. Ebenfalls bestehen bleiben wird Microsoft.com. Dort finden Nutzer nach wie vor Software, Patches sowie Updates zu Microsoft-Softwareprodukten. Office-Live soll den Nutzern eine web-basierte Office-Umgebung bieten. Einen tieferen Einblick in Microsofts neue Strategie bietet der HighText Verlag seinen Premium-Mitgliedern an, leider ist nur die Headline kostenlos abrufbar.

Einen ersten genialen Schachzug hat Microsoft mit der Akquisition von Massive Incorporated erzielt, dem Betreiber des grössten In-Game Werbenetzwerk. Mehr zu In-Game Werbung und Massive Inc. gibt es in einem früheren Post von mir zu lesen. Das Massive Inc. Netzwerk wird vermutlich nicht nur mit XBox Live und MSN Games, sondern auch mit dem Microsoft adCenter kombiniert werden.

Tags: Microsoft, In-Game Advertising, Windows Live

Freitag, April 28, 2006

Die Zukunft des Internet [Vortrag]

Gestern habe ich am aseantic-Frühjahrsevent im World Trade Center in Zürich die Eröffnungsrede zum Thema "Die Zukunft des Internet" gehalten. Der Vortrag streifte die Themen Medienkonvergenz, das neue Medienverhalten, Web 2.0 aus Business-Sicht und Chancen & Risiken der Internet-Zukunft.

Download des Vortrages [PDF 1.9MB]

Die weiteren Vorträge des ganztägigen Events waren:
  • SWISS TXT - Cross Media Herausforderungen
    Präsentation von Beat Schneider
  • E-Mail Marketing
    Präsentation von Kenan Sahin
  • XProfiler - das perfekte E-Mail Marketing Tool
    Präsentation von Michael Meyer
  • Content & Usability
    Präsentation von Karin Lange
  • Werbung mit Google
    Präsentation von Tomasz Andys
  • Web 2.0 and ATLAS
    Ronnie Saurenmann
  • E2E-Bridge - Die Lösung für Integrationssolutions
    Präsentation von Chris Henn
  • Office 2007 - Microsoft Sharepoint Server
    Präsentation von André Hirter und Gian-Franco Salvato
Die Präsentationen zu den einzelnen Vorträgen können auf der aseantic-Website bezogen werden.

Tags: Medienkonvergenz, Medienverhalten, Web 2.0, Internet-Zukunft

Montag, April 24, 2006

Raum für Wachstum in der Online Werbung

Yahoo und Google haben letzte Woche gezeigt, dass in der Online Werbung noch viel Raum für Wachstum ist. Der Quartals-Nettogewinn von Google kletterte um 60 Prozent auf 592 Millionen Dollar. Damit hat Google die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vor einem Jahr hatte der Gewinn noch 372 Millionen Dollar betragen.

Das Online-Portal Yahoo musste in den vergangenen Monaten einige Marktanteile an Google abgeben. Der Verkaufserlös lag bei 1,57 Milliarden Dollar und kletterte damit im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag in San Francisco mitteilte. Nach Abzug der an Werbepartner gezahlten Provisionen blieb ein Umsatz von 1,09 Milliarden Dollar. Yahoo lag damit über den Schätzungen von Analysten. Der Nettogewinn hingegen ging in den ersten drei Monaten des Jahres um 22 Prozent auf 159,6 Millionen Dollar zurück. Als Grund gab Yahoo höhere Kosten für Optionsprogramme an. Ohne diese Sondereffekte wäre der Gewinn im Vergleich zu 2005 um 18 Prozent gestiegen.

Google verzeichnete im März bei den Suchmaschinen einen Marktanteil von 42,7 Prozent nach 36,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil von Yahoo fiel laut comScore Media Metrix von 30,6 Prozent auf 28 Prozent, und Microsoft sank mit MSN von 16,5 Prozent auf 13,2 Prozent. Suchmaschinen-Marketing repräsentiert mit 41% den grössten Bereich der Online-Werbung.

Weil Google immer mächtiger wird und zudem in neue Geschäftsbereiche vorstößt, die eBay für sich beansprucht, führt das weltgrösste Auktionshaus dem "Wall Street Journal" zufolge seit vergangenem Herbst getrennte Gespräche mit Yahoo und Microsoft. EBay verfolge das Ziel, heißt es, sich unabhängiger von Google zu machen. Analysten gehen davon aus, dass eBay-Anzeigen bei Google dem Auktionshaus derzeit dreimal mehr Klicks bescheren als Anzeigen bei anderen Suchmaschinen.

Auch Microsoft und Yahoo dürften Interesse an einer Allianz gegen Google zeigen. Google jagt beiden Unternehmen regelmäßig Marktanteile im Suchmaschinengeschäft ab. Zudem scheiterte eine Partnerschaft zwischen Microsoft und AOL im vergangenen Jahr daran, dass Google dazwischenkam und für eine Milliarde Dollar fünf Prozent von AOL übernahm.

Eine Koalition von zwei Internet-Grössen könnte eine echte Herausforderung für den schnell wachsenden Suchmaschinen-Spezialisten Google werden.

(via Spiegel Online und Washington Post)

Tags: Yahoo, Google, Online Werbung

Mittwoch, April 19, 2006

aseantic-Frühjahrsevent

Am 27. April veranstaltet aseantic im World Trade Center in Zürich einen Event zum Thema "Die Zukunft des Internets". Am Vormittag wird die Thematik vor allem aus Business-Sicht betrachtet und am Nachmittag finden verschiedenste Breakout-Sessions zu Technologie- und Marketingthemen statt. Als Keynote-Speaker für den Vormittag konnten wir Beat Schneider, CEO von SwissTXT gewinnen, welcher über Medienkonvergenz und die kommenden Herausforderungen aus Sicht einer SRG Tocher berichtet. Auf der Agenda des Nachmittags stehen Themen wie Web 2.0, Systemintegration mit E2E, Microsoft SharePoint Server 2007 sowie Email-Marketing, Content & Usability und Werbung mit Google. Mehr Infos zum Event und ein Anmeldeformular gibt es auf der aseantic-Website.

Tags: Event, Web 2.0, E2E Bridge, SharePoint Server 2007, Mailprofiler, Google

Freitag, März 31, 2006

3. Games for Marketing World Kongress

Gestern fand in Berlin der 3. Games for Marketing World Kongress statt. Von den rund 50 Teilnehmer waren vier Teilnehmer aus der Schweiz, neben mir vor allem Vertreter von Medienunternehmen. Die Werbemöglichkeiten in und mit der eGame- und mobilen Entertainment-Welt sind für Markenartikler, Media, Medien (TV, Rundfunk, Print), Werbe- und Webagenturen äusserst spannend. Die Inhalte des Kongresses waren:
  • In-Game Advertising - Hintergrundinformationen, Marktanalysen, Erfahrungen und Erkenntnisse aus Sicht einer weltweit agierenden In-Game Advertising Mittleragentur
  • Die vernetzte Welt - Games, TV, Film, Marke
  • Mobile Games Entertainment - Werbung von morgen aus der Sicht der Medien- und Markenindustrie
  • Studienvorstellung über den gesamten eGame-Markt und den möglichen Ausrichtungen
  • Crossmediale Anknüpfungspunkte Publisher - Marke - Film
  • Werbung in Spielen - Aus Sicht der Media-Agenturen und Markenartiklern

Aufgrund stagnierender Umsätze im Printmarkt, zunehmender Zappingbereitschaft der TV-Zuschauer und Werbeblockern in Browsern bieten Spiele alternative Möglichkeiten die Marke in Szene zu setzen. Noch ist die Werbung in Spielen auf einem Niveau der Internet-Werbung vor 10 Jahren doch auch in in Europa zeichnet sich eine Trendwende ab. Nach Schätzungen von PricewaterhouseCoopers wird der eGame-Markt bis 2009 um durchschnittlich 17% auf 2.9 Milliarden Euro wachsen, der Teilbereich Online-Spiele wird im gleichen Zeitraum sogar ein jährliches Wachstum von über 60% erleben. Das Thema bleibt spannend und ich werde die Trends in diesem Markt weiterhin genau beobachten.

Tags: eGames, In-Game Werbung

Mittwoch, März 29, 2006

Swiss Check-In über Web

Im heutigen Newsletter der Swiss bin ich auf eine interessante Neuheit gestossen. Mit dem neuen Web Check-in Service von SWISS kann ab sofort bequem via Internet zu zahlreichen Flugzielen innerhalb Europas sowie Montreal und Dubai eingecheckt werden. Da ich heute Nachmittag geschäftlich nach Berlin fliege, wollte ich diesen neuen Service natürlich gleich testen. Das mühsame Anstehen am Check-In Schalter bereitet wohl niemanden Freude!


Also nichts wie los, ich habe direkt auf den Link im Newsletter geklickt und schon bin ich auf der Anmeldemaske. Abflughafen, Ankunftsort, Name und E-Ticket Nummer eingeben schon klappt alles. Gepäck aufgeben muss ich nicht und schon kann ich einen freien Sitzplatz wählen. Das alles dauert rund 30 Sekunden und schon kann ich die Bordkarte ausdrucken.


Nun also nur noch zum Flughafen fahren und dann direkt zum Ausgang gehen. Einfacher gehts nicht mehr, der neue Web Check-in wirklich ein sinnvoller Service!

Tags: Swiss, Web Check-in

Mittwoch, März 22, 2006

Der Frust meines Notebooks

Seit anfangs Woche bin ich auf der MIX06 in Las Vegas und wollte eigentlich täglich eine kleine Zusammenfassung meiner Eindrücke wiedergeben. Leider scheint mein Notebook (welches noch den Compaq Schriftzug trägt und also schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat) beim Anblick all der neuen Geräte wie der XBOX 360, den neusten PC's mit Windows Vista und schicken Ten-Foot Bildschirmen den Frust gepackt zu haben. Auf jeden Fall scheint weder meine Drahtlosnetzwerkverbindung am Event noch meine LAN-Verbindung des Hotelzimmers zuverlässig zu funktionieren. Eine neue Seite lädt im besten Fall nach 2 Minuten und meistens wird die Verbindung unterbrochen. Dementsprechend werde ich diese Woche nicht mehr viel in meinem Blog veröffentlichen.

Dienstag, März 21, 2006

MIX06 in Las Vegas: Keynote Tag 1

Eröffnet wurde die MIX06 in Las Vegas mit dem Keynote Speech von Bill Gates, der übrigens auch als WebCast zur Verfügung steht. Obschon Bill Gates Teil für meinen Geschmack nicht umwerfend war, doch die Gäste in seiner Keynote haben beeindruckt. Zwei Leute von MySpace.com und Ashley Highfield, Director of New Media and Technology von BBC haben erklärt, wie sie mit den neuen Technologien von Microsoft entwickelt haben.

MySpace.com ist mittlerweile punkto Traffic im Internet Nummer 2, nur noch Yahoo liegt vor ihnen. Google, Ebay, MSN etc haben sie schon lange abgehängt. Da an der Keynote fotografieren verboten war, habe ich über Flickr ein paar Fotos von John Engates verwendet.


Der Director New Media von BBC hat ein Gadget für Windows Vista präsentiert, dass wirklich cool ist und beeindruckend gezeigt hat was mit Windows Vista und Windows Presentation Foundation möglich ist.

Obschon für mich nicht relevant, war auch die Demos des aktuellsten IE7 Build beeindruckend. Doch wirklich stark fand ich die Atlas-Demo, dem AJAX Tool welches Microsoft kostenlos zur Verfügung stellt. Atlas kann man seit heute von hier downloaden - eine Technologie die auf allen aktuellen Browsern läuft und serverseitige Komponenten für verschiedene Webserver bereitstellt.

Tags: MIX06

Donnerstag, März 16, 2006

Ready to Take Off

Lange dauert es nicht mehr, am Freitag fliege ich los nach Las Vegas. Dort startet am Montag die Mix06, ein dreitägiger Event über die aktuellsten und kommenden Web Technologien aus dem Hause Microsoft. Die Themenübersicht des Events zeigt das folgende Bild auf ansprechende Art und Weise auf.

Das Bild in Hochauflösung (3.17 MB)

Nachfolgend ein Auszug meiner Vorauswahl aus den über 75 verfügbaren Sessions:

Beyond the Banner: Advertising on the Web and Where It's Going
Advertising revenues in traditional venues like print magazines and television are declining, while online advertising is exploding. Advertisers want richer online ad platforms. Content providers want ads that maximize revenue without negatively impacting the user experience. What role will advertising play in "podcasting," "video blogging" and other emerging media? Join a panel of industry luminaries to discuss these and other issues.

Extending Your Experience to Mobile Devices

Extend your reach to the next billion potential customers by enabling them to consume your content and services from their mobile devices. We discuss what standards and devices are out there, some of lessons learned about designing for a small screen, and how to get your mobile presence up and running. See how Mobile AJAX works today-and you can tell us how "mobile AJAX" should work tomorrow.

From HTML to Services: Building a Site for REST, POX, RSS, SOAP, and WS-*

Your site is more than a collection of pages; it's a programmable platform that your users are leveraging in innovative new ways. Scraping, mashups, and RSS mean that your site is already a service, and the fastest, most flexible way to build that service is with Windows Communication Foundation (WCF). With WCF you can expose your site over a whole host of different transports and formats, ensuring that clients of all kinds can access your content. Use WCF to take your site to the next level and provide an optimized experience for all of your users.

The Future of Media and the Web

Open syndication formats and protocols, the rise of user-generated content, and advances in digital media technology are all changing the way that people incorporate media into their lifestyles. The changes give consumers more choice about how they mix and mash their media, and create new opportunities for publishers of microcontent and blockbusters alike. Come join our diverse panel of industry experts for a lively discussion about the implications of these trends.

Web 2.0: Show Me the Money

Mashups, gadget platforms, user-generated content and syndication technologies all put existing industries and business models at risk. Join the discussion with a panel of industry luminaries and find out where people are making money in the midst of these disruptions.



Tags: MIX06

Dienstag, März 14, 2006

Convergators - die besten Köpfe der Konvergenz

Obschon Konvergenz das Schlagwort das Jahres zu werden scheint ist es inzwischen mehr als nur das, Konvergenz wird bei vielen Produkten und Anwendungen praktisch erlebbar. Alles wächst zusammen - Netze, Geräte und Anwendungen. Anfangs Jahr und anlässlich der Consumer Electronics Show habe ich bereits über Konvergenz gebloggt und möchte dieses Thema aus aktuellem Anlass noch einmal aufnehmen. Für den im 2006 das erste Mal ausgeschreibenen Convergators' Awards soll die Leistung von Persönlichkeiten der internationalen Wirtschaft geehrt werden, die sich als Vorreiter (nicht nur Vordenker) der Konvergenz in verschiedenen Kategorien im deutschen Markt bewiesen haben.

Besonders erwähnenswert ist, dass die Leistungen der Ausgezeichneten am besten bereits erfahrbare Realität geworden sein sollten (mindestens in einem umfangreichen Pilotprojekt) oder die Marktreife innerhalb der ersten Hälfte des Jahres erreichen sollten. Businesspläne und Konzepte reichen nicht.

Am besten macht sich die funktionale Konvergenz beim Endkunden bemerkbar: hier brechen die Grenzen zwischen den einzelnen Bereichen auf. Einige Beispiele seien hier genannt. Das Internet kann in guter Qualität Sprache übertragen. Der Dienst wird als Voice over IP verkauft. Das Internet kann auch Musik und Filme übertragen. Zum wahren Alleskönner wird das Handy: Der Nutzer kann sich entscheiden, ob er mit dem Handy telefonieren, spielen, fotografieren, im Internet surfen, seine Termine organisieren oder bald auch fernsehen will. Die wesentliche Herausforderung liegt auf der geschäftsmäßigen Ebene: Konvergenz erfordert die neuartige Vernetzung von bestehenden Geschäftsmodellen und die Entwicklung neuer gemeinschaftlicher Geschäftsmodelle der beteiligten Branchen, um technologische Konvergenz zu Kundennutzen zu transferieren.

Ich bin gespannt auf die besten Konvergenz-Köpfe, Persönlichkeiten die sich als Vorreiter der Konvergenz in verschiedenen Kategorien im deutschen Markt bewiesen haben.

Tags: Konvergenz, Convergators

Mittwoch, März 08, 2006

Probleme mit meinem Blog

Das Problem beim Laden meines Blogs ist behoben, gemäss dem Blog von BlogBeat gab es gestern ein Hardwareproblem, welches bereits behoben sein soll. Da ich Blogbeat als Besucherzähler im Fooder der einzelnen Blogeinträge integriert hatte, wurde mein Blog nur bis zu dieser Stelle geladen. Mein Blog hatte selbst heute (nach der Behebung des Hardwareproblems) immer noch Ladeprobleme und ich habe das Problem nun gelöst und die Anbindung an Blogbeat gelöscht. Für die Störung möchte ich mich entschuldigen. Für Interessierte ist hier übrigens noch ein kurzer Testbericht zu Blogbeat.

Tags: BlogBeat

Wie brauchbar ist Google Adsense?

Durch Valerie Thomson bin ich auf einen Artikel über Google Adsense gestossen. Auch Pascal Rossini, der CEO von Ads-Click, setzt sich in seinem Blog mit diesem Thema auseinander. Mit der Thematik, ob mit Google Adsense wirklich Geld verdient werden kann, beschäftige ich mich momentan auch im Rahmen eines Projektes. Es ist unbestritten, dass Google Adwords es Werbekunden aller Grössenordungen und Budgets ermöglicht, sofort und mit genau definierten Keywords Werbungen zu schalten. Doch die Frage ist, ob Google (-Adsense) es auch Website-Publishern aller Grössenordungen ermöglicht Geld zu verdienen. Lösungen wir Google Adsense sammeln eine grosse Menge von Inserenten und verbinden diese mit einer grossen Menge von Websites - zugegeben sehr effizient aber erzeugen für den Website-Betreiber oft nicht die gewünschten Einnahmen. Doch wo liegen die Probleme?
  1. Obschon Google aufgrund komplexer Algorthmen ermittelt welches die geeignete Werbung für jede einzelne Website ist, ist die Realität oft eher eine Ansammlung belangloser Inserate die wenig mit dem Inhalt der Webseite zu tun haben. Das Resultat ist offensichtlich, je unpassender die Inserate sind desto schlechter werden die Klick-Raten und dementsprechend die Einnahmen.
  2. Google Adsense liefert eine Menge Daten für den Website-Betreiber, die wichtigsten Daten fehlen jedoch. Wieviel haben die Inserenten für die Werbung bezahlt und welchen Anteil davon behält Google für sich. Google kann diesen Anteil also theoretisch beliebig anpasen ohne dass der Website-Betreiber dies überhaupt nachvollziehen kann.
  3. Betrug (click fraud) und insbesondere der Verdacht auf Betrug ist eine grosse Problematik. Wenn Google eine Website-Betreiber des Betrugs verdächtigt kann die Werbung gestoppt werden. Ohne Warnung, Regress oder Entschädigung der Ausfälle. Google alleine entscheidet über dieses Vorgehen und muss dies auch nicht begründen. Wenn Sie ihre Website auf dem ausgedienten PC im Keller betreiben mag dies nicht so schlimm sein, aber wenn dies budgetierte Einnahmen eines Business-Cases sind dann ist dies eine Katastrophe.

Eine Abhängigkeit von Google Adsense kann als Teil eines Business-Cases sehr rasch zu grossen Problemen führen. Google kann von einem Tag auf den andern beschliessen, den Anteil für den Webseite-Betreiber zu reduzieren, die CPC-Preise (cost per click) anzupassen, das Provisionsmodell abzuändern oder die Werbung auf einer Website aufgrund eines Verdachtes ganz einzustellen. Auch Gewinnerwartungen von Analysten, Aktivitäten von neu erscheinenden Mitbewerbern wie Yahoo Publishers Network (YPN) oder Microsoft AdCenter sind bei einem börsenkotierten Unternehmen wie Google als Einflussfaktoren für Änderungen gut vorstellbar.

Tags: Google Adsense

Samstag, März 04, 2006

Schweizer Unternehmertum

Durch den Blog von Peter Schüpbach inspiriert, habe ich den neusten Bericht 2005 zum Unternehmertum in der Schweiz und weltweit gelesen. Herausgeber des Berichts ist die Universität St. Gallen und das IMD in Lausanne. Der GEM (Global Entrepreneurship Monitor) ist ein internationales Forschungsprojekt an dem die Schweiz nun zum dritten Mal mitgemacht hat. GEM untersucht Gründungsaktivitäten in 35 verschiedenen Ländern. Nachfolgend möchte ich einige Fakten aus dem 35-seitigen Bericht aufführen.

Entrepreneurship (Unternehmertum) wird dem Bericht zufolge als Prozess definiert, welcher die Identifizierung, Evaluierung und Verwertung von Geschäftsmöglichkeiten umfasst. Die Dauer der Gründung eines Unternehmens kann sich zwischen einzelnen Unternehmen stark unterscheiden und ausserdem bestehen eine Vielzahl an Indikatoren, um den Zeitpunkt einer Gründung zu bestimmen (Eintrag in das Handelsregister, Arbeit an einem Business Plan, Vorbereitung des Markteintritts und erste Verkäufe). In einer schematischen Darstellung können dennoch zwei wesentliche Phasen des Gründungsprozesses unterschieden werden:
  1. eine Entstehungsphase, in deren Ablauf das Unternehmenskonzept entworfen und verfeinert wird, die Ressourcen zusammengestellt werden und sich das Gründerteam formiert, sowie
  2. eine Startphase, während der das neue Unternehmen erste Produkte und Dienstleistungen verkauft und beginnt, sich auf dem Markt einen Namen zu machen.

Der gesamte Umfang der Gründungsaktivität ergibt sich als Summe aus Werdenden Unternehmern und Neuen Unternehmern (Personen, die Inhaber und Geschäftsführer eines Unternehmens sind, das erst einige Jahre am Markt aktiv ist). Diese Gründungsaktivitäten bzw. die Gründungsquote wird in diesem Bericht als TEA-Quote (Total (Early-Stage) Entrepreneurial Activity) bezeichnet.

  • Die Schweiz positioniert sich mit einer Gründungsquote (TEA) von 6.1% leicht unterhalb des Durchschnitts von 8.4% der 35 an der Studie teilnehmenden Länder (GEM-Länder). Die Gründungsaktivität in der Schweiz hat damit gegenüber den Jahren 2003 (7.4%) und 2002 (7.1%) abgenommen.
  • Neben diesen Gründern gibt es natürlich auch noch zahlreiche etablierte Unternehmer, welche bereits seit mehr als 3 ? Jahren Gehälter, Gewinne oder Sachleistungen beziehen. Mit einem prozentualen Anteil von 9,7% belegt die Schweiz den sechsten Rang und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 6,6% der GEM-Länder. Die Schweiz ist damit nach Griechenland das Land mit der höchsten Quote an etablierten Unternehmern in Europa!
  • Das Verhältnis von etablierten Unternehmern zu Gründern ist ein Indikator für die Überlebenschancen eines neuen Unternehmens in einem Land, wenn man annimmt, dass die Anzahl der neuen und etablierten Unternehmer über die Zeit hinweg etwa konstant bleibt. Die Schweiz befindet sich mit einem Verhältnis von 1.6 an der vierten Stelle der GEM-Länder hinter Japan, Finnland und Griechenland.

Die Gründung eines Unternehmens ist oftmals einfach, viel schwieriger ist es jedoch, mit diesem Unternehmen zu wachsen und auf dem Markt mit einer angemessenen Rentabilität zu bestehen. Die Wachstumschancen hängen größtenteils vom Innovationsgrad des Unternehmens und von der Wettbewerbssituation ab. Je mehr das Unternehmen in Bezug auf Produkte, Dienstleistungen und Verfahren innovativ ist und je weniger Konkurrenten es auf dem Markt gibt, desto grösser ist das Marktpotenzial. Bei der GEM-Untersuchung werden die drei Faktoren Innovationsgrad, Wettbewerbssituation und Technologieniveau anhand der folgenden drei Fragen an die Unternehmer erhoben:

  • Werden alle, einige oder keine ihrer möglichen Kunden Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung als neu und unbekannt ansehen?
  • Gibt es heute viele, wenige oder keine anderen Unternehmen, die die gleichen Produkte oder Dienstleistungen Ihren möglichen Kunden anbieten?
  • Sind die Technologien oder Verfahren, die für das Produkt oder die Dienstleistung benötigt werden, erst seit weniger als einem Jahr erhältlich, seit einem bis fünf Jahren oder seit mehr als fünf Jahren erhältlich?

Die Schweiz ist ein gesättigter Markt mit einem hohen technologischen Niveau. Es ist folglich für ein Unternehmen schwieriger, sich zu profilieren und auf einem solchen Markt zu wachsen.

In der Schweiz gaben 84% der befragten Gründer an, mit ihrem Unternehmen eine gute Gelegenheit nutzen zu wollen wohingegen 14% unternehmerisch aktiv werden, weil sie keine bessere Erwerbsalternative haben. Bei 2% der Befragten war es eine Mischung aus Gelegenheit und Notwendigkeit, welche sie zu einer unternehmerischen Tätigkeit motivierte. Die Schweiz befindet sich diesbezüglich in einer komfortablen wirtschaftlichen Lage. Eine geringe Arbeitslosigkeit, stabile Arbeitsverhältnisse und ein relativ hohes Lohnniveau generieren auf der einen Seite erhebliche Opportunitätskosten und zwingen auf der anderen Seite die Schweizer nicht, ein Unternehmen aus der Not heraus gründen zu müssen.

Das Alter der Schweizer Gründer liegt im Durchschnitt bei 39 Jahren und 42% der Gründer verfügen Über eine höhere Bildung wie Universitäts-, Fachhochschul- oder Abschluss einer technischen Hochschule. In der Schweiz werden 40% der Unternehmen von Frauen gegründet, damit befindet sich die Schweiz im Spitzenfeld was das weibliche Unternehmertum betrifft.

Tags: Global Entrepreneurship Monitor, Unternehmertum, Schweiz

Freitag, März 03, 2006

Permission Marketing und die Lügen des Marketing

Unter Permission Marketing versteht man den Werbe- oder Informations-Versand, z.B. in Form von E-Mails, mit der ausdrücklichen Erlaubnis (Permission) des Kunden. Der Begriff wurde zuerst von Seth Godin in seinem ersten grossen Bucherfolg aus dem Jahr 1999 verwendet. Obschon das Buch vielleicht für viele schon ein alter Hut ist, die Ideen haben sich in der Praxis noch nicht so gefestigt, als dass man Permission Marketing von Seth Godin aus aktuellem Anlass nicht noch einmal erwähnen könnte.

Aus seiner Beobachtung, dass die traditionelle Wirkung der traditionellen Werbung extrem zurückgegangen ist, weil sie als Unterbrechung wahrgenommen wird und dieser Ansatz in den letzten Jahren sogar noch verstärkt wurde. Doch die Massenwerbung hat ausgedient. Auch das Direktmarketing, das scheinbar personalisierte Angebote schickt, basiert eher auf vermuteten Zusammenhängen von gewissen demographischen Faktoren. Sie lässt außer acht, dass die Segmentierung und Individualisierung in der Gesellschaft sich auch in der Einzelperson findet. Und: mit einer durchschnittlich Responserate von 2 Prozent sind 98 Prozent des Werbeetats dennoch verschwendet.

Eine bekannte Form von Permission Marketing sind Newsletter, die dem Kunden einen Mehrwert (z.B. Brancheninformationen) bieten und in der Regel auf der Homepage des Unternehmens angeboten werden. Auch Formulare zur Anforderung von Produktinformationen und so genannte Call-Back-Formulare gehören zu dieser Form des Marketings.

Seth Godin hat letzte Woche für Google einen Vortrag über sein aktuellstes Buch, "All Marketers are Liars" gehalten, der nun auch über Google Video abrufbar ist. Allen die in einer knappen Stunde einen Überblick über Godin's Ideologie gewinnen wollen kann ich das englischsprachige Video empfehlen. Ein Teil seiner Überlegungen finden sich auch in seinem neusten E-Book (PDF).

Tags: Seth Godin, All Marketers are Liars, Google Video

Donnerstag, März 02, 2006

Google Epic 2015 auf Deutsch

Der vieldiskutierte Kurzfilm über Google und Co. ist nun auch in einer deutschen Version verfügbar. Der rund 10 minütige Kurzfilm selbst zeigt, wie Filme in der Zukunft aussehen könnten: Er ist komplett in Flash-Technologie programmiert. Mit einer "Creative Commons"-Lizenz ist es jedem Web-Nutzer möglich, die deutsche Fassung weiterzuvertreiben und sie unter bestimmten Bedingungen sogar zu bearbeiten.


Werden die neuen Medienriesen Google, Amazon und Yahoo eine ähnliche globale Macht bekommen wie heute Microsoft und Hollywood? Seit einiger Zeit geistert ein Kurzfilm aus den USA durch das Internet und die Blogger-Szene, der ein düsteres Szenario zur Medienlandschaft der Zukunft zeichnet.

(via Aperto-Blog)

Tags: Google Epic 2015

Montag, Februar 27, 2006

MIX06: Geht Microsoft neue Wege?

In drei Wochen startet in Las Vegas die Mix06, die 72 Stunden Konverenz für Web Entwickler, Designer und Business Leader. Microsoft wird an der Konverenz die letzten Neuheiten über den Internet Explorer 7 (IE7), Windows Media, Windows Live!, Windows Media Center & Xbox 360 und über "Atlas", Microsoft's neues AJAX Framework präsentieren. Zu den Referenten gehören neben führenden Köpfen von Microsoft Amazon und eBay sowie Tim O'Reilly von O'Reilly Media.

Insgesamt scheint mir die Konferenz sehr spannend und ich erhoffe mir dank der vielen Non-Microsoft Referenten eine objektive Betrachung der neuen Web Technologien von Microsoft.

Tags: MIX06, Microsoft

Donnerstag, Februar 16, 2006

Microsoft Office Sharepoint Server 2007

Nachdem Microsoft heute die offizielle Namensgebung der neuen, bisher unter dem Namen "Office 12" bekannten, Office-Suite bekanngegeben hat, möchte ich ein wenig auf eines der neuen Server-Produkte des neuen Office eingehen.

Neben sieben neuen und verbesserten Office Editionen mit Word, Excel, etc. wird das neue Office System fünf neue Server-Programme enthalten. Microsoft konzentriert sich auf Server-Seite auf vereinfachte Kommunikation und Zusammenarbeit, optimierte und integrierte Geschäftsprozesse sowie Enterprise Content Management. Microsoft Office 2007 wird Ende dieses Jahres erhältlich sein.

  • Office SharePoint Server 2007 vereinigt Portal- und Content-Management sowie den Zugang zu Geschäftsinformationen und -prozessen. Damit können Kunden effektiver zusammenarbeiten, Inhalte über branchenübliche Anwendungen hinaus kontrollieren und damit fundiertere Entscheidungen treffen.
  • Microsoft Office Project Server 2007, Microsoft Office Project Portfolio Server 2007 und Microsoft Office Forms Server 2007 bieten Lösungen für Projekt- und Portfolio-Management sowie die Verwaltung elektronischer Formulare.
  • Microsoft Office Groove Server 2007 bietet zentralisierte Verwaltung, Datenweitergabe und Datenintegration für die unternehmensweite Implementierung von Microsoft Office Groove 2007. Für kleinere Installationen bieten Microsoft Office Groove Enterprise Services kosteneffiziente Dienste für Verwaltung und Datenweitergabe.

Insbesondere spannend ist die Zusammenlegung von Content Management Server (CMS) und Sharepoint Portal Server zum neuen Office Sharepoint Server 2007. Ein recht ausführlicher Artikel von Gerhard Schobbe (Group Program Manager CMS Team) zeigt die Überlegungen und Vorteile der Zusammenlegung auf. Durch die Zusammenlegung bietet das neue Produkt im Vergleich zum alten CMS standardmässig einige neue Funktionalitäten wie ein Security API, deutlich erhöhte Skalierbarkeit, Versionierung und Rollback, Search, flexiblere Authentifizierung, bessere Workflows, verbesserte Content Deployment Werkzeuge und den Wegfall von Client-seitigen Installationen für den Editor und Site Manager.

Mehr Informationen darüber wie Webseiten mit dem neuen Office Sharepoint Server 2007 aufgebaut sind, liefert ein weiterer Artikel auf dem Sharepoint Team Blog. Für bestehende CMS Nutzer ist bestimmt auch wichtig, dass die Migration der Daten zu 100% automatisiert und die Migration des Codes und der Templates durch Werkzeuge unterstützt, aber manuell durchgeführt werden kann.

Hinweis: Sämtliche von mir aufgeführten Informationen habe ich in öffentlich zugänglichen Quellen recherchiert. Da mein Arbeitgeber als einer der weltweit auserwählten Partner seit letzten November bei der Technical Beta mitmacht, musste ich ein NDA (Non-Disclosure Agreement) unterschreiben. In diesem NDA habe ich mich zur Geheimhaltung sämtlicher nicht öffentlich zugänglicher Informationen verpflichtet.

Tags: Office 2007 Sharepoint, Office 2007, Content Management Server, Sharepoint

Mittwoch, Februar 15, 2006

Willkommen in der (Statistik-)Wüste der Online-Werbung

Während der Anteil der Online-Werbung am Gesamtwerbekuchen in den umliegenden Ländern bei 4% und mehr liegt, feiern wir in der Schweiz die Erreichung der 1% Marke. Gemäss den allseits publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland (AIS) der WEMF betrugen die letztjährigen Ausgaben für Onlinewerbung in der Schweiz insgesamt 38,8 Mio. oder 1,06% des Gesamtwerbeumsatzes von 3,638 Mrd. Franken.

Die aktuellen Zahlen aus Deutschland sehen im Vergleich dazu ganz anders aus! Online-Werbung ist eine der wachstumsstärksten Branchen der deutschen Wirtschaft. Ein Vergleich mit den anderen Mediengattungen Funk, Print und Plakat, in denen die Werbewirtschaft 2005 um rund fünf Prozent wuchs, belegt die explosionsartige Entwicklung. Als wesentliche Gründe führen die Experten die zunehmende Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse, die zunehmende Nutzungsintensität und die steigende Akzeptanz des Online-Kaufs an. Am Werbekuchen hält das Medium Internet trotzdem erst noch 4,4 Prozent.

Zunehmende Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse: Die Schweiz ist bereits recht gut mit Breitbandanschlüssen versorgt. Die offiziellen Zahlen besagen, dass Ende 2004 15,7 Prozent der Schweizer Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügten, Mitte 2005 besaß rund ein Fünftel der Schweizer einen Breitband-Anschluss. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz der Comcom zufolge Ende des dritten Quartals 2004 an dritter Stelle nach den Niederlanden und Dänemark und deutlcih vor Deutschland.

Zunehmende Nutzungsintensität: Nach der Zahlen der MA-Net vom August 2005 (PDF) nutzen im ersten Halbjahr 2005 68 Prozent der Schweizer ab 14 Jahren das Internet, davon 3'180'000 (56%) Personen regelmässig. Laut der ARD/ZDF Online-Studie vom August 2005 nutzen 58 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren das Internet. Also auch hier liegt die Schweiz vor Deutschland.

Steigende Akzeptanz des Online-Kaufs: Einzig Online-Shopping ist unter deutschen Internetnutzern so weit verbreitet wie nirgendwo sonst in Europa. Dies hat die von der EIAA (European Interactive Advertising Association), dem Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter, in Auftrag gegebene Studie "Mediascope Europe" ergeben. 80 Prozent der deutschen Internetnutzer kauften demnach im relevanten Zeitraum eines halben Jahres online ein. Im europäischen Durchschnitt nutzten dagegen nur 66 Prozent der User das Internet zum Einkaufen. Über ein Drittel der deutschen Internetnutzer (35 Prozent) kaufte der Studie zufolge im relevanten Zeitraum von sechs Monaten bis zu fünf Mal online ein, ein weiteres Drittel (38 Prozent) tätigte sogar zwischen sechs und 30 Einkäufe online. Die Zahl der regelmässigen Onlinekäufer (73%) kann als Vergleich verwendet werden, in der Schweiz haben im Monat Dezember 56,8 Prozent aller Internetnutzer Seiten von E-Commerce-Anbietern gekauft. Mit der Nutzungsintensität hochgerechnet nutzen 42.3 Prozent der Deutschen und 38.6% der Schweizer Bevölkerung regelmässig Online-Shopping. Hier hat Deutschland wie auch innerhalb von Europa die Nase vorn.

Warum der Anteil der Online-Werbung in Deutschland 4x höher ist als der Anteil der in der Schweiz publizierten Zahlen des AIS wird bei genauerer Betrachtung klar: Im einzelnen haben die Werbetreibenden in 2005 in Deutschland 535 Millionen Euro für 'klassische Online-Werbung' ausgegeben (plus 39 Prozent), das stärkste Wachstum verzeichnete die Kategorie 'Suchwort-Vermarktung' mit einem Plus von 123 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 245 Millionen Euro. Auf 'Affiliate/Semiprof. Vermarktung' entfielen 105 Millionen Euro (plus 75 Prozent). Eine Tendenz die auch in 2006 anhalten soll: Wobei sich der Wert-Anteil an der Suchwort-Vermarktung auf 440 Millionen Euro steigern soll (plus 80 Prozent). Die Gesamtsumme von 885 Millionen Euro der Online Werbung in Deutschland errechnet sich aus 27.8 Prozent Suchmaschinen-Marketing, 11.6 Prozent Affiliate Marketing und 60.4 Prozent für klassische Online-Werbung. Auch in Deutschland fehlen im Gegensatz zu US-Statistiken die Umsätze für Online-Kleinanzeigen noch. Bei den publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland (AIS) der WEMF fehlen die Ausgaben für Affiliate- und Suchmaschinenwerbung sowie Classifieds (Online-Kleinanzeigen) komplett.

Insgesamt schätzen die Analysten für den gesamten Online-Werbemarkt in 2006 ein Wachstum von 46 Prozent. Damit soll in 2006 erstmals die Milliarden-Grenze geknackt werden. "Berücksichtigt man zusätzlich auch Umsätze mit Online-Kleinanzeigen, wie etwa in den US-Statistiken üblich, dann rückt sogar die Umsatzschwelle von zwei Milliarden in eine realistische Nähe", erklärt OVK-Koordinator Bernd Hennig.

Wir haben in der Schweiz aufgrund unserer Nutzungsintensität und der Verbreitung breitbandiger Internetanschlüsse eine einzigartige Ausgangslage für Online-Werbung. Doch leider besteht offensichtlich kein Interesse daran, richtige und komplette Zahlen für die Online-Werbung zu ermitteln. Auch das Projekt "Neue Internetforschung Schweiz" kommt nicht wirklich vom Fleck. Böse Zungen behaupten ja, das erste Budgetrahmen des Projektes habe schon fast die Dimensionen der letztjährigen Ausgaben für Onlinewerbung erreicht. Ob dies stimmt weiss ich nicht, ich weiss aber dass die publizierten Zahlen des Advertising Index Switzerland nicht stimmen.

Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung

Montag, Februar 13, 2006

Gutes Wachstum des Schweizer Online-Handels

Auf Swissinfo habe ich die aktuellsten Zahlen der Schweizer E-Commerce Anbieter gefunden.

Insgesamt haben im Dezember 2005 über 2,03 Mio. Personen ein- oder mehrmals eine der Schweizer E-Commerce-Seiten besucht, dies bedeutet eine Steigerung von 24,5 Prozent gegenüber dem Dezember 2004. Somit haben 56,8 Prozent aller am Computer aktiven Personen im Dezember Seiten von E-Commerce-Anbietern besucht. Auch die auf den Seiten verbrachte Zeit ist laut den Erhebungen gestiegen: Durchschnittlich hätten die Besucher im Dezember eine Stunde und 49 Minuten (+31,7 %) auf den E-Commerce-Seiten verbracht.

Im gesamten Schweizer Versandhandel hat sich der Anteil der Internet-Bestellungen gemäss dem Fachverband verdoppelt und Ende 2005 die Marke von 20 Prozent überschritten.

Tags: E-Commerce, Versandhandel, Schweiz

Donnerstag, Februar 09, 2006

Online Games: Wem gehören Schwert und Held?

Das deutsche Spieler-Portal 4players.de hat einen interessanten Artikel über den Handel mit virtuellen Gegenständen in Online Spielen veröffentlicht. Der Umsatz mit virtuellen Gegenständen von Massive(ly) Multiplayer Online Role-Playing Games (MMORPG) (zu deutsch Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) soll laut Schätzungen (Hochrechnung aus Verkäufen über eBay usw.) in den Jahren 2003/04 weltweit bei 300 Millionen Dollar gelegen sein. Diese Umsätze dürften im letzten Jahr durch den grossen Erfolg von World of Warcraft, welches seit dem Start im November 2004 über 5 Millionen Spieler gewonnen hat, noch einmal massiv zugelegt haben.

Unglaublich, wenn man bedenkt dass dies nicht etwa Umsatz der Spielehersteller ist, sondern Umsatz den Spieler mit dem Verkauf von virtuellen Gegenständen oder Charakteren an andere Spieler gemacht haben. Doch der Handel mit virtuellen Items oder gar ganzen Spielecharakteren aus World of Warcraft & Co. ist eine heikle Sache. Die populärste Diskussion dreht sich darum, wem denn eigentlich die Items und Charaktere "gehören". Dem Entwickler? Dem Betreiber? Dem Spieler? Ein weiterer Artikel des deutschen Juristen Dr. Andreas Lober liefert dazu Informationen:

Einige Hersteller versuchen, dieses Treiben der Spieler in ihren Nutzungsbedingungen zu unterbinden. Ob das geht, ist juristisch durchaus zweifelhaft. Die Nutzungsbedingungen müssen klar formuliert sein und dürfen keine überraschenden Klauseln enthalten. Selbst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, könnte aber ein Verbot des Verkaufs gegen Wettbewerbsrecht verstossen. Jedenfalls das Verbot, das Spiel samt Account zu verkaufen, dürfte immer nichtig sein. Wenn der Spieler im Laden ein Game erwirbt, ist das ein Kaufvertrag. Und was legal gekauft wurde, darf man auch weiterverkaufen. Da sich weder deutsche noch schweizer Gerichte bisher nicht mit Fragen des Verbots des Item-Handels befassen mussten, bleibt dies weiterhin eine Grauzone.

Tags: Gaming, Online Games, World of Warcraft, virtuelle Gegenstände

Mittwoch, Februar 08, 2006

Lasst uns die Online Werbung weiter totschweigen!

In meinem Beitrag vom 25. Januar äusserte ich mich ja bereits sehr kritisch zu den Zahlen des veröffentlichten Advertising Index Switzerland AIS der WEMF. Gemäss den veröffentlichten AIS-Zahlen der WEMF betrugen die Ausgaben für Onlinewerbung im 2005 insgesamt 38,8 Mio und alle feiern nun fröhlich die Überschreitung der 1% Marke der Onlinewerbung am gesamten Werbekuchen.

Offensichtlich hinterfrägt ausser Andreas Göldi und mir niemand wirklich die Qualität dieser Angaben und alle verwenden die genannten Zahlen ungesehen weiter. Dass diese Zahlen nur die klassische Onlinewerbung berücksichtigen, also nur die Bannerwerbung, scheint nicht wichtig zu sein.

Die Ausgaben für Affiliate- und Suchmaschinenwerbung (z.B. Google AdWords und Google AdSense oder Yahoo! Overture) sowie Classifieds fehlen komplett. Allein der Umsatz von Google ausserhalb der USA betrug im 2005 insgesamt 2'394,2 Millionen Dollar. Doch diese Anbieter sind wohl für die WEMF nicht wichtig genug. Nach eigenen Angaben will die WEMF uns ja verlässliche Zahlen liefern:
Ziel der Werbeaufwandstatistik AIS Advertising Index Switzerland ist, der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten.
Das Ziel des AIS ist bestimmt erstrebenswert, doch der Weg bis zu verlässlichen Werbeumsätzen in der Onlinewerbung ist für die WEMF noch sehr, sehr weit.

Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung

Dienstag, Februar 07, 2006

Der Weblog Trend

Gestern hat Technorati interessante Zahlen zur Entwicklung der Blogosphere veröffentlicht. Technorati registriert mittlerweile 27.2 Millionen Weblogs und hat über die letzten 36 Monate, wobei sich die Anzahl der Weblogs im Durchschnitt alle fünfeinhalb Monate verdoppelt.

Die sogenannte Blogosphere (die Gesamtheit der Weblogs) ist in den letzten drei Jahren um das 60-fache gewachsen. Momentan entstehen rund 75'000 Weblogs pro Tag und etwa 1.2 Millionen Posts pro Tag. Bei dieser gewaltigen Konkurrenz möchte mich deshalb für Ihre Aufmerksamkeit und Ihren Besuch auf meinem Blog bedanken, Sie hatten ja über 50'000 Artikel zur Auswahl, die stündlich neu entstehen.

Mein Blog steht 1.5 Monate nach Start laut Technorati auf Rang 381,906 (11 links from 7 sites), BloggingTom ist als einer der erfolgreichsten Schweizer Blogs auf Rang 7010. Was als "online Tagebuch" vermeintlich exhibitionistisch veranlagter Menschen begann, ist inzwischen zu einem gewaltigen Trend geworden - mit nicht zu verachtenden Möglichkeiten.

Tags: Technorati, Blogosphere

Montag, Januar 30, 2006

Usability Preis für Best of Swiss Web Website?

Das die Best of Swiss Web Seite beim gleichnamigen Wettbewerb einen Usability Preis gewinnen würde bezweifle ich stark. Leider muss ich sagen, dass namics hier - meiner Meinung nach - nicht gerade eine Meisterleistung vollbracht hat. Gerade die offizielle Webseite des bekanntesten Internet-Preises der Schweiz sollte professionell daher kommen.


Das Bild im Content Bereich (256 x 171 Pixel) der Award-Night Seite ist 5.7 MByte gross und ist wohl selbst für Breitband-Surfer unzumutbar. Die Text sind unangenehm lang und der Textbereich nutzt gerade mal 35% des Bildschirmbereiches, der Rest wird für ein Design ohne Mehrwert gebraucht.

Obschon namics laut Source-Code das Feedback lieber direkt bekommen würde, schreib ich es hier in meinen Blog.

Thank you for reading our source code! Any suggestions or questions? please contact us: namics ag, team-based net solutions: http://www.namics.com/

Sorry Kollegen von namics, von einer mittelmässigen Werbeagentur ohne Online-Erfahrung hätte ich eine solche Website vielleicht noch verstanden, aber ihr seit Profis!

Tags: namics, Best of Swiss Web

Mittwoch, Januar 25, 2006

Sind die Ausgaben für Online Werbung wirklich so niedrig?

Die Werbeausgaben sind im Jahr 2005 um 1.5 Prozent gestiegen. Dies belegt der gestern veröffentlichte Advertising Index Switzerland AIS der WEMF. Der gesamte Werbeumsatz erreichte 3,638 Mrd. Franken.

Spitzenreiter bei den Werbeausgaben hatte auch im Jahr 2005 die Konsumgüterindustrie, welche mit 768 Mio. Franken 0,8 Prozent mehr ausgab als im Vorjahr. Die Werbeausgaben deutlich gesteigert haben Dienstleitungsbetriebe (plus 53,1 Prozent auf 45,4 Mio.), Finanzdienstleister (plus 21,9 Prozent auf 272,7 Mio.) und Verwaltung (plus 14,2 Prozent auf 94,4 Mio.). Weniger in Werbung investiert haben die Medien (minus 14,1 Prozent auf 97,9 Mio.) , Bürobedarf (minus 12,4 Prozent auf 66,5 Mio.) und KMU (minus 8 Prozent auf 105,2 Mio.).

Als Online-Profi haben mich natürlich vor allem die Ausgaben für Online Werbung interessiert. Gemäss den AIS-Zahlen von WEMF betrugen die Ausgaben für Onlinewerbung insgesamt 38,8 Mio. Franken, was etwa einem Prozent der Gesamtausgaben entspricht. Irgendwie werde ich misstrauisch, wird wirklich nur so wenig für Online-Werbung augegeben?

Es muss wohl so sein, denn auf der AIS Seite von WEMF lese ich: "Ziel der Werbeaufwandstatistik AIS Advertising Index Switzerland ist, der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten." Also sind die gelieferten Daten für Online Werbung verlässlich. "Mit AIS lässt sich die Werbetätigkeit ganzer Branchen oder einzelner Konkurrenzfirmen detailliert nach beworbenen Produkten, Werbemitteln, zeitlichem Ablauf und den aufgewendeten Budgets analysieren - eine unverzichtbare Basis für Konkurrenzanalysen sowie Marketing-, Verkaufs- und Werbestrategen". Aber wer liefert denn nun die Daten zu den Ausgaben für Online Werbung? Nach etwas suchen werde ich fündig:

Ahja, aufgrund dieser Werbeträger ermittelt die WEMF also die Relevanz der Online Werbung, welche dann als Referenz für die Planung des Mediamix einer Branche dienen sollen? Und wo bitte sind die Werbeausgaben für in der Schweiz geschaltete Anzeigen von Google Adwords, Yahoo! Overture und all den anderen? Sind die aufgelisteten Werbeträger eigentlich relevant genug um der Werbewirtschaft verlässliche Werbeumsätze für alle relevanten Medien zu bieten? Ich bezweifle dies stark!

Wenn solche Zahlen verlässliche Daten für die Online Medien repräsentieren sollen bringt es auch nichts, wenn web2com stolz auf ihrer Website verkündet:

Die konstante und positive Entwicklung der Online-Investitionen 2005 zeigt auf, dass die Online-Werbung für immer mehr Unternehmen zu einer Selbstverständlichkeit in ihrer Kampagnenplanung geworden ist. Die positiven Meldungen rund um das Thema Online-Werbung häufen sich weltweit. Diverse Studien zeigen ausserdem: Die Einbindung von Online erhöht die Wirkung einer klassischen Kampagne, selbst bei gleich bleibendem Budget. Grund genug, um sich auf ein spannendes Online-Jahr 2006 zu freuen.

Jörg Eugster schreibt es auf Online Marketing Report Schweiz treffend.
Meine Prognose: Print wird immer mehr und schneller verlieren. Online wird immer mehr und schneller zulegen. Das aber erst, wenn dieses Missverhältnis von den
Werbeagenturen und Werbeauftraggebern endlich bemerkt und danach gehandelt wird. Das dürfte aber in der zuweilen doch leider etwas träge gewordenen Schweiz noch etwas dauern.

Tags: WEMF, Advertising Index Switzerland, Online Werbung

Freitag, Januar 20, 2006

Das Google PageRank Verfahren

Vor kurzem habe ich aufgezeigt, wie Google Suchresultate sammelt und priorisiert. Da neben der hohen Performance und einer grossen Benutzerfreundlichkeit ein ganz massgeblicher Teil des Erfolges von Google von der (anderen Suchmaschinen teilweise weit überlegenen) Qualität der Suchergebnisse abhängt, möchte ich hier darauf etwas detaillierter eingehen.

Diese Qualität der Suchergebnisse beruhte vor allem in den Anfangszeiten von Google ganz wesentlich auf dem PageRank-Verfahren. PageRank ermittelt zur Bestimmung der Platzierung (Ranking) die Zahl und die Qualität der eingehenden Links. Der PageRank hängt also davon ab, ob viele eingehende Links von relevanten und angesehenen Websites vorhanden sind.

Meine Betrachtung von PageRank stützt sich auf die Veröffentlichung der Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin (sowie Rajeev Motwani und Terry Winograd) welche im Januar 1998 an der Stanford University publiziert wurde, also im Jahr der Gründung von Google Inc.

Doch wie ermittelt Google eigentlich heute, ob eine Website glaubwürdig ist? Nun, eine typische Google Antwort wäre: Google verwendet mehr als 100 unterschiedliche Faktoren, einschließlich des PageRank Algorithmus, um festzustellen ob eine Website vertrauenswürdig oder etabliert ist.

Es ist offensichtlich, dass Google im Verlauf der letzten Jahre mit grosser Wahrscheinlichkeit zahlreiche Änderungen, Anpassungen und Modifikationen am ursprünglichen PageRank-Algorithmus durchgeführt hat. Doch war das PageRank-Verfahren ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Suchmaschine Google, womit zumindest das Konzept des PageRank-Verfahrens immer noch seine Berechtigung hat.

Wenn wir uns das Internet als eine Demokratie vorstellen, dann stimmt eine Webseite, die über einen Link auf eine andere Webseite verfügt, über die Wichtigkeit dieser Seite ab. Wie Google im Technologie-Überblick erklärt, interpretiert PageRank einen Link von Seite A und von Seite B zu Seite C als je eine Stimme für Seite C von den Seiten A und B.

PageRank nimmt eine objektive Bewertung der Wichtigkeit von Webseiten vor. Anstatt die direkten Links zu zählen, interpretiert Page Rank im Wesentlichen einen Link von Seite A auf Seite B als "Votum" von Seite A für Seite B. [...]

PageRank bewertet dann die Wichtigkeit einer Seite nach den erzielten Voten. PageRank berücksichtigt auch die Wichtigkeit jeder Seite, die ein Votum abgibt, da Voten von einigen Seiten einen höheren Wert aufweisen und deshalb auch der Seite, auf die der Link verweist, einen höheren Wert geben.

Wenn eine Seite einen Wert von 100 hat und auf zwei Seiten verweist, so erhält jede dieser Seiten ein Votum vom Wert 50. Eine andere Seite mit einem Wert von 9, die auf drei Seiten verweist, gibt jeder dieser Seiten ein Votum vom Wert 3.

Geschichtlicher Abriss der ersten Jahre von Google

Sieben Jahre nach der Gründung verkündet Google Inc. für das Qartal bis 30. September 2005 einen Umsatz von 1,578 Milliarden Dollar und ist mit einem Markenwert von 8,461 Mrd. Dollar von Null auf Platz 38 der weltweit wertvollsten Marken.

  • 1995 - Larry Page und Sergey Brin begegnen sich an der Stanford University. Sie konzipieren die Suchmaschine BackRub ? einen Google-Vorläufer.
  • 21. Januar 1998 - Larry Page und Sergey Brin publizieren den PageRank Algorithmus
  • 1998 - Internetportale äußern Desinteresse an der entwickelten Suchtechnologie - die Gerätschaften befinden sich im Schlafzimmer von Larry Page.
  • 7. September 1998 - In einer Garage gründen Page und Brin die Google Inc. Mit einem Startkapital von umgerechnet 810.000 Euro (aufgebracht von den Familien, Freunden und Andreas von Bechtolsheim) bringen sie die erste Testversion des Programms auf den Markt.
  • Februar 1999 - Google bezieht mit acht Angestellten ein Büro in Palo Alto. Etwa 500.000 Suchanfragen werden täglich verzeichnet.
  • September 1999 - AOL und Netscape arbeiten mit Google zusammen, die Suchanfragen versechsfachen sich.
  • 21. September 1999 - Google beendet offiziell seine Testphase und entfernt den ?beta? Hinweis von der Webseite
  • Juni 2000 - Mit mehr als einer Milliarde Seiten im Index ist Google Marktführer bei Suchmaschinen geworden.

Einen ausführlichen Überblick des PageRank Verfahrens bietet e-factory.de an. Das ursprüngliche Paper (PDF) der Google-Gründer ist bei der Standford University abrufbar.

Tags: Google, PageRank

Neues von meinem Weblog, der Klowand des Internets

Wir wissen ja das Werber ein eigenes Volk sind und oftmals - auch geistig und verbal - eigene Wege gehen. Und das einige dieser Spezies heute noch ihre Probleme mit dem Medium Internet haben, sehen wir regelmässig im Web. Meistens sind sie jedoch in der Öffentlichkeit eher vorsichtig und geben sich wohlformuliert, schliesslich will man ja die Öffentlichkeit und potentielle Kunden nicht gleich verprellen.

Tief in die Gedanken eines der bekanntesten Werber Deutschlands blicken lässt ein internes EMail-Rundschreiben bei der Werbeagentur 'Jung von Matt', in der Schweiz vertreten als Jung von Matt/Limmat in Zürich. Dort beschwert sich Jean-Remy von Matt bei seinen Mitarbeitern über die undankbare Welt, die seine tolle Kampagne 'Du bist Deutschland' nicht ausreichend würdigt. Und über die überbordende Meinungsfreiheit, die inzwischen in Deutschland soweit geht, dass sie gar Werbung persifliert.
Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. [...] Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.
Die Tendenzen im Werbemarkt sind offensichtlich und ich würde jeder klassischen Werbeagentur empfehlen, sich einmal mit dem Internet und seinen Klowänden zu befassen.
Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?
Gute Frage, da gab es doch irgendwo so ein verstaubtes Buch in dem unter Art. 5 steht: "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten." Ob dieses Buch auch für Werber seine Gültigkeit hat weiss ich jedoch nicht.

Aber vermutlich verkauft uns der Werber die ganze Aktion wieder als raffiniert aufgesetzte Guerilla-Marketing Kampagne und lässt sich nächstes Jahr für einen der beliebten Preise nominieren. Als Mitglied der Jury werde es wohl als einer der ersten wissen.

Und immer daran denken: Verlassen Sie meinen Weblog bitte so, wie Sie ihn gerne auffinden möchten!

Tags: Du bist Deutschland, Jung von Matt,

Donnerstag, Januar 19, 2006

Deutsches Wikipedia ausser Betrieb gesetzt

Der Domain Wikipedia.de musste aufgrund einer am 17. Januar erlassenen (zweiten) einstweiligen Verfügung des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg abgeschaltet werden. Der Grund dieser Verfügung ist ein Rechtsstreit zwischen den Eltern von ?Tron? und Wikipedia, dessen Gegenstand die Nennung des bürgerlichen Namens von "Tron" ist.

Und "Tron" nannte sich - wohl nach dem Kultfilm gleichen Namens von 1982 - ein Hacker, der in den 90er Jahren vor allem dadurch bekannt wurde, dass er die Verschlüsselung von PayTV- und Telefonkarten knackte. "Tron" starb 1998 im Alter von 26 Jahren, er wurde in einem Park im Berliner Bezirk Neukölln erhängt aufgefunden. Bis heute wird von Freunden und Verwandten, sowie von Vertretern des CCC angezweifelt, dass es ein Selbstmord war (mehr dazu z.B. auf tronland.org).

Naja, ob die Eltern von Boris F. aka Tron mit der Aktion ihr Ziel erreichen ist mehr als fragwürdig. Sie haben durch ihren Anwalt eine einstweilige Verfügung erwirken lassen, die die Weiterleitung der Domain wikipedia.de auf de.wikipedia.org vorübergehend untersagt ? dies, weil sie wollen, dass die Wikipedia den Nachnamen ihres Sohnes aus den entsprechenden Artikeln entfernt. Das Dumme ist nur: Jetzt kennt diesen Namen die ganze Welt. Via BlogPage.de

Tags: Wikipedia.de

Montag, Januar 16, 2006

Neues von der Web-Browser Front

Firefox überspringt in Europa die 20-Prozent-Marke

Laut den Zahlen des französischen Marktforschers XiTi hat der Open Source Webbrowser Firefox eine weitere symbolträchtige Marke überschritten: Bereits mehr als 20 Prozent der europäischen Internet-BenutzerInnen setzen auf das Produkt des Mozilla-Projekts. Der globale Marktanteil ist vermutlich deutlich tiefer, denn laut den aktuellsten Zahlen kommen 36% der weltweiten Internet User aus Asien, wo nur 8.8% der Benutzer Firefox verwenden.

Internet Explorer 7 kommt erst in der zweiten Jahreshälfte 2006

In einem Weblog-Eintrag hat Microsoft-Entwickler Jose Barreto neue Details zum Fahrplan für die Veröffentlichung der nächsten Generation des Internet Explorers preisgegeben. Demnach wird das zweite Halbjahr als Veröffentlichungszeitraum genannt, vor dem Ende des ersten Quartals soll es eine öffentliche Beta-Version geben.

Ändert sich nichts mehr an den Planungen, dann ergibt sich daraus ein weiteres interessantes Detail: Der IE 7 wird wohl erst nach dem Firefox 2 auf den Markt kommen, für dessen Veröffentlichung derzeit Ende Juni anvisiert wird.

15 Jahre Web-Browser

Der Web-Browser feierte Ende Jahr seinen 15. Geburtstag. WorldWideWeb, der erste Webbrowser, wurde von Tim Berners-Lee im Herbst 1990 am CERN unter dem Betriebssystem NeXTSTEP entwickelt und am 26. Februar 1991 offiziell vorgestellt.

Tags: Firefox, Internet Explorer 7, Webbrowser

Ihre Webseite - die Liebe auf den ersten Blick

Web-Designer haben nicht viel Zeit, einen guten Eindruck zu machen. 50 Millisekunden nur dauert es, bis sich der Betrachter ein erstes Urteil bildet, zeigt eine Studie von kanadischen Psychologen. Es scheint also auf Angebote anzukommen, die blitzschnell von den Besuchern registriert und beurteilt werden.

Schon nach 500 Millisekunden setzen sich nämlich schon Eindrücke fest, die dann jenseits des langsamen Bewusstseins erfolgen müssen. Bei einem der Versuche mussten und konnten die Versuchspersonen bereits Webseiten nach ihrer empfundenen "Qualität" einstufen, die sie gerade einmal 500 Millisekunden gesehen hatten.

Bei einem zweiten Versuch konnten sie sich Webseiten immerhin schon 50 Millisekunden lang - immer noch ein kurzes Aufleuchten - ansehen und mussten diese dann nach sieben Kriterien beurteilen. Die allgemeinen Urteile fielen jedoch nicht wesentlich anders als beim 500-Millisekunden-Flash aus.

Bei einem dritten Versuch, wurden den Versuchspersonen eine Webseite jeweils 500 und darauf 50 Millisekunden gezeigt. Auch hier veränderten sich die Beurteilungen nicht. Danach, so die Psychologen, habe man mit einer Webseite gerade einmal 50 Millisekunden Zeit, um Eindruck zu machen.

Viel sehen, vor allem viele Einzelheiten, kann man in dieser kurzen Zeit nicht. Man kann die Seite nicht abscannen, sondern man nimmt einige ihrer "ins Auge springenden" Eigenschaften wahr. Gerade weil die meisten Internetbenutzer zu einer kommerziellen Webseite über Suchmaschinen kommen ist der erste Eindruck möglicherweise auch Geld wert. Wenn der erste Eindruck nicht günstig ist, werden die Besucher von Ihrer Website schon wieder weg sein, bevor sie wissen, dass Sie ihnen mehr als Ihre Konkurrenten anbieten.

Mehr Infos zur Studie gibt es auf Telepolis und auf Spiegel Online.

Tags: Webseite, Aufmerksamkeit

Freitag, Januar 13, 2006

Lycos iQ: Eine neue Generation von Suchmaschinen?

Der Portalbetreiber Lycos hat gestern einen neuen Dienst Lycos iQ gestartet. Dort kann die Internet-Recherche mit einem sozialen Experten-Netzwerk-System und einem Bookmark Manager verknüpft werden.

Bei Lycos iQ zählen die Fragen, Antworten, Links und Meinungen der Nutzer. Jeder kann Wissen beitragen und von dem Wissen der anderen profitieren. Alle Links, Fragen und Experten in Lycos iQ werden nach bester Web 2.0 Manier durch Themen (Tags) verbunden. Durch die Aktivitäten der Nutzer entstehen automatisch Beziehungen zwischen Themen und Experten.

Das Prinzip basiert darauf, dass die Nutzer beliebige Fragen stellen können, die andere Nutzer beantworten. Der Fragesteller bewertet danach die Qualität der Antworten. Echte Belohnungen gibt es für die Mitarbeit nicht. Ein (virtuelles) Punktesystem belohnt diejenigen, die die Fragen beantworten. Der Dienst könnte also als etwas wie eine Online-Selbsthilfegruppe gesehen werden, inder User einander helfen.

Ich bin gespannt ob das Prinzip der öffentlichen Partizipation zum Erfolg führt.

Tags: Lycos iQ

Donnerstag, Januar 12, 2006

2005: 5,75 Milliarden Dollar für Suchmaschinen Marketing

Nach Angaben der SEMPO (Search Engine Marketing Professional Organization) wurden im letzten Jahr in den USA und Canada 5,75 Milliarden Dollar für Suchmaschinen-Marketing ausgegeben.

Das Suchmaschinen-Marketing (Search Engine Marketing, SEM), beinhaltet alle Massnahmen, die dazu beitragen, dass Webseiten in Suchmaschinen (wie zum Beispiel Google) bei einer Suchanfrage gut gefunden werden. Dabei spielen vor allem die Suchmaschinen-Optimierung (Search Engine Optimization, SEO) und die Suchmaschinenwerbung (Sponsored Links, Paid Inclusions) eine wichtige Rolle.

Rund 4,7 Milliarden Dollar oder 83% der Ausgaben flossen in die bezahlte Platzierung(Werbung), welche mit 76% auch die zweitbeliebteste Massnahme war. Die populärste Massnahme war mit 80% die organische Suchmaschinen-Optimierung, also die manuelle Seitenoptimierung (im Gegensatz zu automatischen Anmeldungen oder automatischen Seitenanpassungen), für welche rund 11% der Gesamtausgaben genutzt wurden.

Obschon laut der Studie das wichtigste Ziel die Erhöhung der Markenbekanntheit war, werteten nur 24% die Auswirkungen der Massnahmen auf die Marke aus. Häufiger wurden mit 80% die erhöhten Besucherzahlen, mit 76% die Konvertierungsraten und mit 69% die Clickraten gemessen. Offensichtlich sind die sofortigen, messbaren Resultate bedeutend einfacher aufzuzeigen als die längerfristigen Erfolge.

Suchmaschinen-Marketing ist zu einem wichtigen Faktor für (Online)-Vermarkter geworden. Obschon die Zeiten vorbei sind, in denen nur durch einen hohen PageRank eine deutlich bessere Positionierung in den Suchergebnissen erreicht werden konnte, ist PageRank immer noch Googles Massstab für die Relevanz einer Webseite.

Möchten Sie ihre Webseite vergleichen? Marketleap bietet ein gutes Online-Tool zur Auswertung der Linkpopularität an.

Tags: SEM, SEMPO, PageRank

Dienstag, Januar 10, 2006

Wie sammelt und priorisiert Google Suchresultate?

Google hat vor kurzem im "Google Newsletter for Librarians" eine Einführung publiziert welche aufzeigt, wie Google Web-Seiten durchsucht und innerhalb der Suchresultate ordnet. Oft werde ich in Diskussionen mit den gleichen Missverständnissen konfrontiert, deshalb habe ich nachfolgend die wichtigsten Fakten aus dem (vom Google Ingenieur Matt Cutts verfassten) Dokument zusammengefasst und mit Antworten zu typischen Fragen erweitert:

1. Von Google indexiert zu werden bedeutet nicht, dass die Website im Index ist

Viele Webmaster und Internet-Verantwortliche denken, dass ein Besuch vom Googlebot Roboterprogramm (Crawler) gleichbedeutend mit der Aufnahme im Google Index ist. Dies ist nicht der Fall, denn nach der Indexierung einer Website muss Google mit den indexierten Seiten noch viele Bearbeitungsschritte durchführen, damit diese bei den Suchresultaten gefunden werden.

"Our first step is to crawl and index the billions of pages of the World Wide Web. [...] Our crawl has produces an enormous set of documents, but these documents aren't searchable yet. Without an index, if you wanted to find a term like civil war, our servers would have to read the complete text of every document every time you searched."
Ohne einen Index müsste Google bei jeder Suchabfrage jedes Dokument komplett durchlesen.

Auch der Suchmaschineneintrag bei Google erfolgt nicht in Echtzeit. Wenn man die Anmeldedaten an Google übergeben hat, dauert es noch einige Zeit, bis die Suchmaschine die Web-Seiten auch wirklich scannt. Bis Ihre Seiten dann in dem Google-Index auftauchen können in ungünstigen Fällen bis zu 2,5 Monate vergehen.

2. Die Schlüsselwörter einer Webseite sind wichtig

Einige Leute behaupten, dass die Links der einzig wichtige Faktor sind um eine gute Postition bei den Suchresultaten (Ranking) zu erzielen. Google erklärt die Bedeutung von Schlüsselwörtern (Keywords) in Webseiten wie folgt:

"So the next step is to build an index. [...] we juggle our data in order to list every document that contains a certain word. For example, the word 'civil' might occur in documents 3, 8, 22, 56, 68, and 92, while the word 'war' might occur in documents 2, 8, 15, 22, 68, and 77. [...]

Suppose someone comes to Google and types in civil war. In order to present and score the results, we need to do two things:

1. Find the set of pages that contain the user's query somewhere
2. Rank the matching pages in order of relevance"
Wenn also jemand einen Suchbegriff wie Online Kommunikation eintippt, müssen folgende zwei Dinge gemacht werden um die Suchresultate aufzulisten:

1. Finden der Gruppe aller Seiten, die den Suchbegriff irgendwo erhalten
2. Ordnen der passenden Seiten in Bezug der Relevanz

Um bei einem speziellen Schlüsselwort gefunden zu werden ist es also wichtig, dass dieses Schlüsselwort auf der Seite erscheint und an den richtigen Stellen vorkommt.

3. Die richtigen Links von anderen Websites sind wichtig

Nachdem aufgrund der Schlüsselwörter entschieden wurde, welche Seiten in den Suchresultaten gezeigt werden sollen, verwendet Google eine Vielzahl von Algorithmen um zu entscheiden, in welcher Reihenfolge diese Seiten aufgelistet werden. Von all diesen Algorithmen ist PageRank vermutlich der bekannteste.

"Now we have the set of pages that contain the user's query somewhere, and it's time to rank them in terms of relevance. Google uses many factors in ranking. Of these, the PageRank algorithm might be the best known.

PageRank evaluates two things: how many links there are to a web page from other pages, and the quality of the linking sites. With PageRank, five or six high-quality links from websites such as www.cnn.com and www.nytimes.com would be valued much more highly than twice as many links from less reputable or established sites."
PageRank wertet also zwei Sachen aus: Wieviele Links zeigen auf eine Seite und wie ist die Qualität dieser Links. Mit PageRank würden fünf oder sechs hochwertige Links von den Websites wie www.cnn.com und www.nytimes.com viel höher bewertet als zweimal so viele Links von weniger angesehenen oder etablierten Websites.

Es ist keine Überraschung: Die Zahl und die Qualität der eingehenden Links beeinflusst das Ranking Ihrer Seite bei Google. Überprüfen Sie deshalb, ob Sie viele eingehende Links von relevanten und angesehenen Websites haben.

4. PageRank ist nicht der einzige wichtige Faktor

Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung verwendet Google deutlich mehr Faktoren als nur PageRank.

"But we use many factors besides PageRank. For example, if a document contains the words 'civil' and 'war' right next to each other, it might be more relevant than a document discussing the Revolutionary War that happens to use the word 'civil' somewhere else on the page.

Also, if a page includes the words 'civil war' in its title, that's a hint that it might be more relevant than a document with the title '19th Century American Clothing.' In the same way, if the words 'civil war' appear several times throughout the page, that page is more likely to be about the civil war than if the words only appear once."
Wenn also eine Seite die gesuchten Schlüsselwörter in ihrem Titel beinhaltet ist dies ein Hinweis, dass diese Seite relevanter ist als eine andere mit einem nichts aussagenden Titel. Wenn die Schlüsselwörter mehrmals innerhalb der Seite erscheinen hat diese Seite vermutlich mehr mit dem Suchbegriff zu tun als eine Seite, auf der diese Schlüsselwörter nur einmal erscheinen.

Wie läuft eine Suche bei Google ab?

Nachdem Google die vorherigen Schritte durchlaufen hat, erzeugt es eine Liste der Dokumente (Seiten) mit ihrer Punktzahlen und nimmt die Seiten mit den höchsten Werten als die besten Treffer. Zusätzlich generiert Google snippets - einige Sätze, die von jedem Dokument die Wörter hervorheben, die der Benutzer in die Suchabfrage schrieb. Dann zeigt Google die geordneten URLs und die snippets als Resultatsseiten an.

Wie Sie sehen können, erfordert eine Suchabfrage einiges an Computer-Ressourcen. Für jede Suchabfrage, die jemand eintippt, können über 500 Computern zusammen arbeiten um die besten Dokumente zu finden. Und all das geschieht in weniger als einer halben Sekunde.

Mit diesem Wissen konnen Antworten auf folgende Fragen gegeben werden:

Meine Website wird nicht korrekt im Index aufgeführt.

Die Suchmaschine Google hat weltweit 15'000 Server, die in verschiedenen Rechenzentren stehen. Nicht alle Server verwenden den gleichen Google Index. Darüber hinaus wird ständig an der Aktualisierung gearbeitet, denn Google hat in seinem Index 4 Milliarden Webseiten, die regelmässig gescannt werden.

Wenn Sie also eine Anfrage an Google stellen, verbinden Sie sich mit einem dieser Rechenzentren und bekommen den Index gezeigt, der dort gerade vorhanden ist. Wenn Sie nun eine halbe Stunde später noch einmal etwas suchen so kann es sein, dass Sie mit einem Rechenzentrum verbunden sind, welches noch den alten Index verwendet.

Es kann also sein, dass z. B. im Januar einige Server den Januar-Index verwenden und einige noch den Dezember-Index. Der Dezember-Index ist also der alte, in dem die entsprechende Kundenseite noch nicht enthalten ist. Hier hilft einfach nur warten. Irgendwann ist der Februar-Index veröffentlicht und wenn nun ein Rechenzentrum auf den alten Januar- Index zurückgreift, dann sind Ihre Seiten mit der Januar-Platzierung dort drin vorhanden. Den monatlichen Wechsel des Google Index bezeichnet man als Google Dance.

Die Informationen zu meiner Website sind veraltet.

Wenn Sie Informationen auf Ihrer Website aktualisieren, werden diese nicht automatisch sofort in den Index von Google übernommen. Der Index wird erst aktualisiert, nachdem die Roboterprogramme eine Seite durchsucht und den Index aktualisiert haben. Da dieser Vorgang vollautomatisch ist, ist die Meldung von aktualisierten oder veralteten Links nicht erforderlich. Änderungen am Inhalt Ihrer Website werden im nächsten Durchlauf erfasst. Aufgrund des Umfangs der Sites im Google Index ist es nicht möglich, Seiten einzeln manuell zu aktualisieren.

Die Beschreibung meiner Website in den Suchergebnissen ist falsch.

Google erstellt Auszüge vollautomatisch und berücksichtigt dabei sowohl den Inhalt einer Seite als auch die Verweise darauf, die im Internet angezeigt werden. Die Beschreibungen von Websites werden von Google nicht manuell geändert und Google arbeitet stetig daran, diese Auszüge so relevant wie möglich zu gestalten.

Tags: Google, Google Index, SEO, Search Engine Marketing

Der neue Tag erwacht


Ein neuer Tag erwacht in Magglingen,
in Biel wartet schon der Nebel auf mich

Montag, Januar 09, 2006

Technik verlangt nach Inhalten

Die grossen Player der Consumer Electronics Show (CES) haben erkannt, dass es wichtig ist für den Kunden ein Gesamtpaket aus Technik und Inhalten zu schnüren. Auf der CES in Las Vegas hat sich die Unterhaltungselektronik-Branche vergangene Woche in bester Laune gezeigt.

Ob PC, Handy oder Fernseher - alle Geräte sollen kommunizieren, damit der Nutzer überall und immer auf seine Daten zugreifen kann. Die vertretenen Hersteller zeigten dabei allesamt, dass Technik auch nach Inhalten verlangt.
"Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen", sagte Sir Howard Stringer, Chef des japanischen Elektronikkonzerns Sony. "Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?"
Mit Stolz gaben Google, Microsoft, Intel und Yahoo! eine beachtliche Reihe von Kooperationen mit TV-Sendern und Medienunternehmen bekannt.Unterstützt wurden sie dabei von einem Staraufgebot aus Hollywood. Dies sollte wohl den Sinneswandel der Hollywood-Studios zeigen, die sich bis dato aus Angst vor Urheberrechts-Verletzungen sträubten ihre Filme Online zu vertreiben.

Dank neuen Technologie-Plattformen wie Intels "Viiv" soll zukünftig die Übertragung von Medien auf kopiergeschützte Wege über das Internet in die Wohn- und Arbeitszimmer bringen.

Film- und Serien-Downloads machen den DVDs, die zuletzt der Umsatzbringer für die Filmbranche waren, zunehmend Konkurrenz. Kurzfristig werden die DVD-Verkäufe sicher noch weiter steigen, aber in Zukunft werden diese zunehmend von Video on Demand bedrängt werden. Die Streitigkeiten rund um das Nachfolgeformat der DVD könnte Video on Demand einen weiteren Vorsprung geben.

Jetzt wo aus Pilotprojekten marktreife Angebote werden hat Video-on-Demand (VoD) überzeugende Vorteile gegenüber der Videothek um die Ecke, denn es gibt weder Probleme mit Öffnungszeiten noch Ärger über den gerade fehlenden Wunschfilm. Der Erfolg von VoD hängt von technisch ausgereiften, benutzerfreundlichen Lösungen ab, die ein umfassendes Angebot mit DVD-Qualität anbieten.

Auch die Stellung von VoD innerhalb der Wertschöpfungskette ist noch offen: Die Inhaber der Rechte an den Inhalten haben kurzfristig kaum Interesse an einer Kannibalisierung ihrer verschiedenen Distributionskanäle und es ist durchaus möglich, dass der VoD-Vertrieb erst nach der Distribution über klassische Videotheken erfolgt.

Tags: Video on Demand, CES

Samstag, Januar 07, 2006

The (Google) Rat Pack

Die Ankündigungen von Google auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas wurden gespannt erwartet. Bekanntgegeben wurde jetzt die geplante Eröffnung der Google Videothek sowie das kostenlose Softwarepacket Google Pack.

Google Pack beinhaltet neben den eigenen Programmen Google Desktop, Google Earth, Google Talk, Google Toolbar für Internet Explorer, Google Pack Screensaver auch den Adobe Acrobat Reader 7, das Antispywareprogramm Lavasoft Ad-Aware SE Personal, den Mozilla Firefox mit Google Toolbar, die Fotoverwaltungssoftware Picasa und den GalleryPlayer HD Images, den RealPlayer, die Instant Messaging-Software Trillian und Symantec Norton AntiVirus 2005 Special Edition.

Die meisten dieser Programme waren schon vor Ankündigung des Google Packs gratis erhältlich. Das praktische an Google Pack ist jedoch, dass sich nun alle diese Programme mit einem gemeinsamen Programm - dem Google Updater - installieren, starten, aktualisieren und auch wieder löschen lassen. Damit kann ein Anwender bequem und ohne langes Suchen praktische Tools für viele Funktionen auf seinen Desktop bringen. Dank dem Google Updater kann er alle Programme einfach und bequem verwalten und wird automatisch informiert, wenn neue Versionen verfügbar sind.

Negativ ist, dass das Google Pack offensichtlich (war ja nicht anders zu erwarten) keine fremdsprachigen Versionen unterstützt. Dadurch werden die Programme, die ich auf Deutsch installiert habe, nicht eingebunden und müssen wie bis anhin manuell aktualisiert werden. Eigentlich unverständlich, den Programme wie Google Desktop und Mozilla Firefox sind ja schon lange in Fremdsprachversionen auf dem Markt. In der momentanen Version ist das Google Pack für alle Anwender ausserhalb des englischen Sprachraums nur bedingt geeignet.


Mehr Infos zum Google Pack gibt es im offiziellen Google Blog, hier eine Erklärung des Ausdrucks The Rat Pack.

Tags: Google Pack, CES Google

Verkaufe Browser Plug-In für 5.8 Mio. USD

Valerie Thomson vom Swiss Ventures Blog hat mich indirekt zu einem spannenden Beitrag geführt. Denn gleich unterhalb des von ihr zitierten Beitrages fand ich auf Bubble 2.0 etwas sehr witziges:

Browster Picks Up $5.8M "Browster, which makes a free plug-in for web browsers, said Thursday it had secured $5.8 million in first-round funding." - Red Herring

Da hat also das Start-Up Unternehmen Browster, welches ein gratis Browser Plug-In entwickelt hat, eine erste Finanzierungsrunde von 5.8 Millionen USD erhalten. Immerhin wurde das Plug-In laut dem CEO Scott Milener seit Juli bereits 400'000 mal installiert und er rechnet damit, dass im ersten Quartal 2006 noch einmal 400'000 Installationen dazu kommen.

Einer der Risiko-Kapitalgeber (VC) gibt zu, dass solche Plug-Ins öfter als Open-Source Projekte und seltener von Firmen entwickelt werden. Doch der Erfolg der Online Werbung eröffnet gemäss seinen Aussagen enorme Möglichkeiten...

Dank der Möglichkeit das Plug-In gratis abzugeben glauben die Leute nun ans grosse Geld, Traffic und Werbung sei Dank. Obschon sie keine formale Partnerschaft mit einem der Suchmaschinen- oder Browserhersteller haben sind sie überzeugt, über diesen beiden Technologien zu schweben und den User zu kontrollieren.

Offensichtlich geht die ganze .com-Bubble nun in die zweite Runde. Naja 5.8 Millionen USD ist ja auch kein Preis für ein weiteres Browser Plug-In. Willkommen in der neuen Version der Internet-Seifenblase.

Tags: Browster, Browser Plug-In, Venture Capital

Donnerstag, Januar 05, 2006

Consumer Electronics Show, Las Vegas

Letzte Nacht hielt Bill Gates anlässlich der 2006 International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas die Pre-show Eröffnungsrede (keynote). Andreas Göldi kämpft sich live vor Ort durch die Menge und berichtet auf seinem Blog laufend über aktuelle Ereignisse.

Das gewöhnliche Fussvolk musste laut seinen Angaben offensichtlich eine Art Verlosung über sich ergehen lassen und die Glücksgöttin Fortuna liess Andreas - vielleicht wegen seinen regelmässigen Kritiken an Microsoft - im Stich und er musste die Keynote-Rede von Bill Gates per Videoübertragung ansehen.

Wer wie ich Zuhause bleiben musste, kann sich die Rede von Bill Gates via Webcast anschauen. Es gibt den Webcast in drei Übertragungsraten (56 Kbps, 100 Kbps oder 300 Kbps) und natürlich braucht es den Windows Media Player um die Webcasts anzuschauen.

Ein wichtiger Teil von Bill Gates Rede war seine Vision der nächsten Jahre und er zeigte eine Demo, die den Stand der (PC-)Dinge im Jahr 2010 illustrieren sollte. Seine Demo des digitalen Lifestyles beinhaltete riesige Touchscreens für zu Hause, einen Desktop-PC mit riesigen Screen und verbundenen Tablet-PC fürs Büro und natürlich ganz viele Mobilgeräte.

Laut ihm befinden wir uns in der Dekade des Digitalen Lifestyles und es wird höchste Zeit festzulegen, was Digital Lifestyle eigentlich ist (oder sein soll).

Interaktive Medien, Suchmaschinen, RFIDs, Blogs, drahtlose Geräte, Computer- und Konsolen-Spiele, DVDs, Digitales TV, MP3 Players, Smart Phones und kompakte Notebooks erobern unser Zuhause und die Welt der Medien, Unterhaltung und des Designs. Diese Geräte, Services und Applikationen arbeiten nahtlos zusammen, neue Mobile Geräte und immer mehr softwarebasierte Services werden uns allen stärker vernetzte und personalisierte Erlebnisse liefern. Dies wird unter dem Begriff Digital Lifestyle zusammengefasst.

Tags: CES, Bill Gates, Digital Lifestyle, CES Lifestyle

Mittwoch, Januar 04, 2006

define: - Funktion bei Google

Bei der Eingabe von define: Suchbegriff in der Sucheingabe werden bei Google Definitionen des Begriffs aus dem Internet angezeigt. Diese define-Funktion bietet Google seit April 2005 mehrsprachig an. Die Definitionen stammen zumeist aus Wikipedia, z.B. führt die Suche nach define: Kernspaltung zu folgender Erklärung aus dieser Enzyklopädie: "Die Kernspaltung bezeichnet in der Kernphysik eine Reaktion, bei der ein Atomkern in zwei oder mehrere Bestandteile zerlegt wird. Seltener wird die Kernspaltung auch als Kernfission (lat. fissio, "das Spalten") bezeichnet, ein Begriff, der nicht mit Kernfusion, dem Verschmelzen zweier Atomkerne, verwechselt werden darf..."

Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich testhalber define: aseantic eingetippt habe:

Verblüffend wie Google immer wieder neue Daten sammelt.

Das spezielle Google-Logo hängt mit dem heutigen Geburtstag von Louis Braille (4. Januar 1809 in Coupvray bei Paris) zusammen, dem Erfinder des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde, der Brailleschrift.

Tags: Google define